Es heißt, dass Kinder in der Schule das Falsche lernen, also wird schnell einmal der Musikunterricht gestrichen.

Die Politiker halten Mathematik und Wirtschaft für wichtiger. Und meine Kinder stimmen ihnen zu. Musik sei langweilig und blöd, sagen sie. Und Mathe? Bestimmt wichtig, aber wer wird schon Bankdirektor oder Aktienhändler? Für normale Arbeitnehmer reichen solide Rechenkünste, Dreisätze, Prozentrechnen und Flächenberechnung. Spielereien wie Wahrscheinlichkeitsrechnung können die Mathematiker weiter allein ausüben. Dass meine Chancen beim Lottospielen schlecht stehen, weiß ich auch so.

Kinder, die jeden Tag in der Schule gemeinschaftlich musizieren, sollen nach Expertenmeinung ruhiger und sozial kompetenter sein. Genau das also, was die Arbeitgeber fordern. Überraschend dabei ist, dass diese Kinder in Mathematik besser sein sollen als die nicht musizierenden, obwohl der Mathematikunterricht dort zugunsten des Musizierens gekürzt worden ist.

Als Kind habe ich mich immer über Fächer wie Sport, Musik, Kunst und Handarbeiten gefreut, weil es eine Abwechslung zum konzentrierten Lernen war und weil ich gerne mit meinen Händen gearbeitet habe. Nach so einer Erholungsstunde fiel das Zuhören in der nächsten Stunde viel leichter - auch in Mathe.