Es läuft immer auf das Gleiche hinaus: Harburg braucht dringend eine sensiblere, vorausschauende Innenstadtgestaltung. Der Appell richtet sich nicht nur an Politik und Verwaltung, sondern auch an Vermieter.

Immer wieder zeigt sich, dass mit Ein-Euro-Shops kein gutes Verkaufsklima geschaffen wird. Harburger Kaufleute, die etwas auf sich halten, wollen diese Läden nicht in ihrer Nachbarschaft haben. Gerade in der Hölertwiete zeigen Unternehmer, wie es auch anders gehen kann: Viele kleine Geschäfte mit ansprechendem Sortiment, mit Waren, die es sonst weit und breit nicht zu kaufen gibt, locken eine andere Art von Kunden an, Harburger und Leute aus dem Landkreis, die nicht in die Hamburger Innenstadt fahren wollen. Wo sonst erhält man Harburger Rathausschokolade, wo sonst gibt es Buchhändler, die viele der Bücher wirklich gelesen haben und nicht einfach ins Bestseller-Regal stecken? Und wo sonst gibt es noch Verkäufer, die sich Zeit für die Kunden nehmen?

Gründe genug, endlich das Umfeld am Sand und an der Lüneburger Straße aufzuwerten. Harburg braucht Einkaufserlebnisse, wie sie an der Hölertwiete geboten werden. Solches Flair gibt es im Phoenix-Center nicht. Und leider auch noch nicht an der Lüneburger Straße. Ein Einkaufszentrum, Karstadt und der Wochenmarkt - das reicht nicht aus, um die City zu beleben.

Andere Magneten müssen her. Die Geschäfte an der Hölertwiete sollten keine positiven Einzelfälle bleiben. Oder aber Harburg wird zu einem Einkaufs-Albtraum.