Wirtschaftssenator: Forschung spielt eine Schlüsselrolle

Harburg. Wissenschaftliche Mitarbeiter der Hamburger Helmut-Schmidt-Universität haben beim Forschen eine selbst desinfizierende Titan-Dioxydbeschichtung entwickelt, die Bakterien und Viren unschädlich machen soll. Die beispielsweise an Türgriffen und Behandlungsplätzen in Krankenhäusern und Arztpraxen angebrachte Beschichtung soll dazu beitragen können, dass sich künftig weniger Menschen infizieren.

Für ihre Entwicklung sind jetzt Julia Stötzner, Henning Gutzmann und Jan-Oliver Kliemann in den Räumen der TuTech Innovation GmbH an der Harburger Schlossstraße mit dem Innotech-Preis 2010 ausgezeichnet worden. Zweitplatziert ist das Hamburger Forscherteam Gesa und Heiko Schöning, Andreas Matzke und Felix Hentzen. Sie haben ein neuartiges Erste-Hilfe-Produkt entwickelt, einen sogenannten "KopfRetter", ein Kühlsystem, das rechtzeitig angewendet nach Herzstillstand, Schlaganfall oder Kopfunfall das Gehirn durch Herunterkühlen vor Schäden bewahren kann. Den dritten Platz belegen Jacob Knolle, Lars Hartenstein und Michael Seegers mit ihrem Geschäftsmodell "sentiso", das sich dem Thema Fachkräftemangel widmet. Die Online-Plattform vermittelt erfahrene Senioren an Unternehmen, die Fachwissen benötigen.

Insgesamt hatten sich 27 Teilnehmer, die sich mit ihren Entwicklungen beruflich selbstständig machen wollen, um den diesjährigen Innotech-Preis beworben. Der Preis wurde bereits zum fünften Mal vergeben. An der Preisverleihung nahm auch Hamburgs Wirtschaftssenator Axel Gedaschko teil. Wolfram Birkel vom Harburger hit-Technopark und Dr. Helmut Thamer von der TuTech Innovation GmbH stehen hinter dem sogenannten Gründerwettbewerb und dem Innotech-Preis, der die jeweiligen Gewinner mit Geld- und Sachpreisen im Gesamtwert von rund 30 000 Euro fördert und langfristig begleitet. Die Erstplatzierten können sich beispielsweise über den Wolfram-Birkel-Sonderpreis in Höhe von 3000 Euro freuen, die Zweitplatzierten über den Sonderpreis der KfW-Mittelstandsbank in Höhe von 2000 Euro und die Drittplatzierten über Sonderpreis der TuTech-Innovations-GmbH in Höhe von 1000 Euro.

Axel Gedaschko lobt die drei Siegerteams in einer Ansprache: "Unsere Wirtschaft braucht mehr mutige Gründer wie diese, denn Wissenschaft, Forschung und Technologieentwicklung spielen eine Schlüsselrolle für die Entwicklung unserer Stadt. Nur so können wir Hamburg auf Dauer als attraktiven, innovativen und wettbewerbsfähigen Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort mit reichlich Wachstumspotenzial positionieren."

Wolfram Birkel und Dr. Helmut Thamer hoben in ihren Ansprachen hervor, dass junge Unternehmer gerade in der Gründungsphase viel Unterstützung benötigen - sowohl finanzieller Art als auch durch fachliche Beratung. In Zusammenarbeit mit der Leuphana Universität Lüneburg wird den Preisträgern und bis zu 20 weiteren Gründern einmal jährlich innerhalb einer Woche Basiswissen zur Unternehmensgründung vermittelt.