Bald beginnt die Fußballweltmeisterschaft, und alle erwarten von der Nationalmannschaft mindestens den dritten Platz.

Zur Winterolympiade sind wir im Medaillenspiegel stolz auf dem zweiten Rang gelandet. Nur bei der schulischen Bildung unserer Kinder landen wir im Mittelfeld, verkünden aber stolz, dass wir uns verbessert haben. Und in der medizinischen Betreuung ist es ähnlich. Wir zahlen viel, leisten uns kostspielige Therapien. Trotzdem sind die Ergebnisse nicht Spitze.

Müssen wir wirklich überall an der Spitze liegen? Wäre es nicht besser, wenn alle zufrieden sind? Wie hört es sich an, wenn man weiß, dass in den 50er-Jahren viel mehr gelacht wurde? Wenn die Menschen aus den neuen Bundesländern klagen, dass es bei ihnen früher viel mehr Zusammenhalt und gegenseitige Hilfe gegeben hat. Könnten wir nicht auch mit weniger Konsum, aber dafür Arbeit für alle, glücklich sein?

Was nützt es, wenn die Besten unserer Kinder im Ausland studieren, andere mehrere Titel besitzen, dafür aber ein großer Teil der Jugendlichen nicht gebraucht wird. Irgendwann können auch die Erfolgreichen ihren Reichtum nicht mehr genießen, weil der Neid zu groß wird. Wäre weniger Konsum und dafür mehr Lebensqualität nicht besser?

Der Titel Weltmeister bei der Zufriedenheit der Bevölkerung wäre doch ein wirklich schöner Titel. Mehr wert als alle Export-, Fußball- und Olympiatitel.