Die Bürgerinitiative gegen den Bau des Ostrings demonstriert Stärke

Buchholz. 500 Männer, Frauen und Kinder haben am Sonnabend in Buchholz eine Menschenkette gebildet und so gegen den Bau des Ostringes demonstriert. Die sechs Kilometer lange Umgehungsstrasse gilt als eines der umstrittensten Bauvorhaben in der Stadt. Zu der Aktion hatte die Bürgerinitiative Ostring (Bio) aufgerufen.

Am Buchholzer Ortsausgang in Richtung Holm-Seppensen bilden die Ostring-Gegner auf dem Grünstreifen entlang der Fahrbahn eine Kette. Im Hintergrund ist mit Hölzern abgesteckt der Trassenverlauf zu sehen. Eigentlich wollte die Bürgerinitiative die Mahnwache entlang der Trasse halten. Weil diese aber auf privatem Ackerland liegt, improvisieren die Organisatoren und belassen die Protestaktion am Straßenrand auf öffentlichem Boden.

Viele Demonstranten tragen Sicherheitswesten in Neongrün oder Orange. Die Bürgerinitiative hatte darum gebeten. Orange, das erinnert an die Massendemonstrationen der demokratischen Opposition in der Ukraine. Die Stimmung ist gut. Sogar die La-Ola-Welle, bekannt aus Fußballstadien, schwappt einmal die Straße entlang.

Nach etwa 20 Minuten löst Bio-Sprecher Peter Eckhoff die Menschenkette wieder auf. Bio-Vorstandsmitglied Michael Zuther ist erfreut: "Ein solches eindrucksvolles Bild gegen ein so monströses Bauvorhaben ist schon eine Ansage." Die Bürgerinitiative hat nach eigenen Angaben 800 Mitglieder. Mehr als die Ortsverbände der im Stadtrat vertretenden Parteien, sagt Bio-Sprecherin Urte Niedzwiedz süffisant.

Zwar haben die Stadt Buchholz und der Landkreis Harburg im April mit neu angepflanzten Gehölzen und aufgestellten Nistkästen für Fledermäuse, das sind ökologische Ausgleichsmaßnahmen für den Ostring-Bau, symbolisch den Baustart eingeleitet. Tatsächlich ist der Baubeginn aber offen. Fünf Kläger, so Urte Niedzwiedz, wehren sich vor Gericht gegen das Bauvorhaben. .

Mit dem Bau des Ostringes soll die Buchholzer Innenstadt von Verkehr entlastet werden. Zurzeit belaufen sich die Kosten auf knapp 18,6 Millionen Euro. Geld, das verbrannt wird, sagen die Gegner. Sie behaupten, dass die neue Straße von Holm-Seppensen nach Vaensen das Stadtzentrum weniger entlasten würde als erwartet.

Sinnvoller sei es, Ampelkreuzungen in Kreisverkehre umzubauen, Ampelschaltungen zu optimieren und eine zweite Brücke über die Bahn zu bauen. Die Bürgerinitiative kritisiert auch eine "enorme Landschaftsvernichtung" in einem Gebiet, das zur Naherholung wichtig sei.