Polizei und Feuerwehr rasen mit Blaulicht und Tatütata durch die Stadt. Familien müssen ihre Wohnungen verlassen. Im Zentrum des Geschehens eine abgesperrte Baustelle, auf der kein Arbeiter mehr zu sehen ist. Das geschieht, wenn wieder einmal ein "Blindgänger" gefunden wurde. Aber was ist das eigentlich, ein Blindgänger?

"Blind" heißt hier nicht, dass jemand nichts sehen kann. Früher sagten die Menschen auch "blind" zu etwas, das nicht funktionierte oder kaputt war. Heutzutage werden, wenn bei Bauarbeiten im Boden gegraben wird, oft alte Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg vor rund 70 Jahren gefunden, die nicht funktionierten. "Blindgänger" also.

Trotzdem sind Blindgänger sehr gefährlich, denn sie sind noch immer Bomben! Dass sie nicht explodiert sind, liegt an ihrem Zünder. Bomben enthalten viel Sprengstoff, der erst beim Aufprall durch einen Zünder zum Explodieren gebracht wird. Ein Zünder kann eine Nadel sein, die beim Aufschlag in den Sprengstoff stößt oder auf die der Sprengstoff beim Aufschlag trifft. Im Krieg wurden Zünder benutzt, die erst bei starken Aufprallen zündeten, damit Bomben nicht während des Transportes hochgingen. Wenn die Bombe dann trudelte oder der Boden zu weich war, explodierte sie nicht.

Da sich der Sprengstoff mit der Zeit verändert, ist er heute noch empfindlicher. Entschärfer müssen deshalb besonders vorsichtig sein, wenn sie den Zünder entfernen. Denn erst dann ist es wieder sicher und alle können in ihre Wohnungen zurückkehren.