Maschen. Einbruchsdiebstähle bleiben das Kriminalitätsproblem Nummer eins in den Hamburger Nachbargemeinden Seevetal und Rosengarten. Die Anzahl der Diebstähle aus Wohnungen ist in 2011 im Vergleich zum Vorjahr mit insgesamt 217 Fällen leicht angestiegen, die Anzahl die Diebstähle in Unternehmen auf 138 Fälle sogar stark gestiegen.

"Wir werden auch im Jahr 2012 die Zahlen nicht wesentlich senken können", sagte am Mittwochabend in Maschen der Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes am Polizeikommissariat Seevetal, Hans-Jürgen Scholz, bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik im Seevetaler Ausschuss für Feuerschutz und vorbeugende Sicherheit. Die Polizeistatistik fasst die Gemeinden Seevetal und Rosengarten zusammen.

Was die Arbeit der Polizei so erschwert: Nur jeder fünfte Täter ist ein Einheimischer. Die meisten kommen aus Hamburg, Schleswig-Holstein oder haben keinen festen Wohnsitz. "Wir sind Anziehungspunkt für Täter", so Scholz, "die aus der großen Glitzerstadt Hamburg kommen." Eine Bande aus Chile habe sich in einer preisgünstigen Unterkunft auf St. Pauli einquartiert und von dort aus die Seevetaler Ortschaften unsicher gemacht.

Vier Bahnhöfe und acht Anschlussstellen an den beiden meist befahrenen Autobahnen Deutschlands böten den Tätern im Gebiet des Polizeikommissariats Seevetal viele Fluchtwege, die nicht alle zu überwachen seien.

Die Polizei wird voraussichtlich im Oktober ihre erfolgreiche Informationskampagne zu Wohnungseinbrüchen aus dem vergangenen Jahr wiederholen. Polizisten waren dabei von Haus zu Haus gegangen. Die Ausschussvorsitzende Angelika Tumuschat-Bruhn (SPD) schlug eine Neuauflage vor.

Insgesamt ist die Anzahl der Straftaten in Seevetal und Rosengarten gesunken. Die meisten Straftaten registrierten die Polizei im Jahr 2011 in Hittfeld (747). Danach folgen Maschen (551) und Meckelfeld (522).

In 2011 gab es weniger einfache und schwere Körperverletzungen. Fahrraddiebstähle seien in Seevetal und Rosengarten eher selten. Wie Scholz weiter berichtete, setze sich der Handel mit Drogen trotz mehrerer Erfolge von verdeckten Ermittlern weiter fort. Dabei gehe es vor allem um Marihuana: "Das ist verbreitet an Schulen."