Jan-Eric Lindner, Redakteur und Polizeireporter beim Abendblatt, lebt in Marmstorf.

Mein Lieblingsplatz

Auf dem Picknickplatz im Appelbütteler Tal, gleich unterhalb des Ausläufers vom Schafshagenberg, wähnt der Besucher sich wahlweise im Allgäu oder in den schottischen Highlands. In den Hügeln grasen eindrucksvoll behörnte Rinder, nur ab und zu kommt ein Radler vorbei. Im Winter rodelt der Marmstorfer Nachwuchs ins Tal hinab. Und seit 1988 dient das Idyll einmal im Jahr, nämlich bei der "Ackerfete", der größten regelmäßigen Abi-Party Norddeutschlands, als Kulisse für ein ausgesprochen fröhliches Fest, das für viele Besucher in nachhaltigem Kater mündet.

Das Original

"Ich liebe meine Heimat", sagt Klaus Kleinschmidt. Und seine Heimat, das ist nicht Hamburg oder Harburg, sondern Marmstorf. Kleinschmidt ist hier geboren und nie, so sagt er, hat es ihn hier weggezogen. In Marmstorf machte er sich als Blumenhändler selbstständig. 40 Jahre war er in der Freiwilligen Feuerwehr, 21 Jahre leitete er sie. Und natürlich war er, wie schon sein Vater, Schützenkönig. 1992 war das. 2011 setzte Kleinschmidts Sohn Sven die Tradition fort. "Tradition, das heißt ja nicht, die Asche aufzubewahren", sagt Vater Klaus, "sondern das Feuer."

Ideal für ...

... alle, die sich nicht entscheiden können - oder alles auf einmal wollen. Marmstorf ist weder urban noch ein richtiges Dorf, sondern ein klassischer Stadtrandstadtteil. Von Vorteil: Die Wege sind kurz, egal ob man in die City oder ins Grüne will. Dörflicher Charakter ist durchaus zu finden, die eine oder andere Wohnschlucht allerdings auch. Modernität hat es hier eher schwer. Die Altersstruktur verhindert (derzeit noch), dass sich Angebote jenseits des Eingefahrenen etablieren. Doch glaubt man Demografen, dann wird sich auch dies bald ändern.