Mindestens ebenso lange, wie die industriellen Großbrauereien durch Konzentrationsprozesse, Marktbereinigung, Automation und Feinstofffilter dafür sorgen, dass sich Biere geschmacklich immer weiter angleichen, gibt es eine Gegenbewegung. In den USA und Großbritannien schon etwas länger als in Deutschland. In Amerika kamen die ersten neuen Kleinbrauereien bereits in den 70er-Jahren auf. Zu der Zeit waren sie in Deutschland noch gar nicht verschwunden. In England schaffte es die Campaign for Real Ale, Kleinbrauereien vor dem Aussterben zu retten. Viele Brau-Ideen der Craft-Beer-Szene stammen deshalb aus der anglo-amerikanischen Biertradition mit Ales, Porter- und Lager-Bieren.

Speziell für die Gourmet-Brauer wurden neue Hopfensorten gezüchtet, die dem Gerstensaft besondere Geschmacksnoten verleihen, wie der amerikanische Cascade oder der bayrische Mandarina (Nomen est omen).