Bisher gibt es 546 Mietwohnungen. Künftig soll die Siedlung mit Gartenstadt-Charakter auch attraktiv sein für Familien mit Kindern.

Hamburg. Der Rasen ist gemäht, die Beete sind geharkt, die Wohnung ist picobello aufgeräumt. Martina Schenkewitz, 49, hat sich auf den Besuch von Senatorin Jutta Blankau am Donnerstag sehr gut vorbereitet. Die Vorsitzende des Mieterbeirats der "Wulffschen Siedlung" in Langenhorn will von der Chefin der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt hören, wie es mit ihrem Zuhause im Norden Hamburgs weitergeht.

Zur Erinnerung: Die in Teilen stark sanierungsbedürftige Wulffsche Siedlung (Bebauungsplan-Plangebiet Langenhorn 73) soll in den nächsten 15 Jahren schrittweise abgerissen und neu aufgebaut werden. Der Mieterbeirat ist dafür, die Bürgerinitiative "Stoppt Langenhorn 73", getragen von Anwohnern aus der Nachbarschaft der Siedlung, organisierte erfolgreich einen Bürgerentscheid dagegen.

Im März dieses Jahres zog die Landesregierung die Sache an sich (Evokation). Das Bebauungsplanverfahren wird nun durch die Behörde für Stadtentwicklung fortgeführt. Aus der Behörde heißt es, dass über Herbst und Winter ein städtebaulicher Vertrag zwischen Eigentümern und Hansestadt geschlossen und der Bebauungsplan im Frühjahr 2013 öffentlich ausgelegt werden soll.

+++ Wulffsche Siedlung kann wohl doch umgebaut werden +++

+++ Hamburg fehlen 15.000 Wohnungen +++

Bisher gibt es 546 Mietwohnungen in 34 Gebäuden. Künftig sollen 150 Wohnungen zusätzlich entstehen. "30 bis 60 Prozent dieser Wohnungen sollen geförderte sein", sagte Stadtentwicklungssenatorin Blankau. "Das schafft die Garantie für soziale Mietpreise, denn wir wollen eine sozialverträgliche Lösung."

Bisher sind die Wohnungen durchschnittlich 49 Quadratmeter groß und weder familien- noch seniorengerecht gestaltet. Die Treppen sind sehr steil, die Flure eng, die Bäder schmal. Und die Energiekosten sind hoch.

Künftig soll die Siedlung mit Gartenstadt-Charakter attraktiv sein für Familien mit Kindern, für Singles sowie Senioren, barrierefrei, energetisch auf dem neuesten Stand und vor allem weiterhin bezahlbar.

Wie viele andere Mieter auch wohnt Martina Schenkewitz seit Jahrzehnten in der Siedlung und will auf jeden Fall bleiben. Allerdings nicht mehr im Erdgeschoss: "Ich möchte eine Wohnung mit Balkon. Im Alter wird mir der Garten zu viel, den können Familien mit Kindern besser nutzen."