Auf das Konto des 28-Jährigen sollen mindestens 20 Taten gehen. Einbrecher hatte Türen mit speziellem Plastikteil geöffnet.

Hamburg. Zivilfahnder haben an der Martinistraße einen Serieneinbrecher festgenommen, auf dessen Konto mindestens 20, vermutlich aber noch viel mehr Taten in Eimsbüttel, Hoheluft, Lokstedt und Niendorf gehen. Nach monatelangen Ermittlungen erkannten die Beamten den Mann, als er gerade durch Eppendorf bummelte. Wie viele Einbrüche der 28-Jährige tatsächlich beging, ist bis jetzt nicht bekannt.

Der 28-Jährige hatte Haus- und Wohnungstüren mit einem speziell gefertigten Plastikteil geöffnet - was ihm nur dann gelang, wenn die Türen nicht abgeschlossen waren. Wenn er sich Zutritt zu den ausgewählten Zielobjekten verschaffen konnte, raffte er eilig Wertgegenstände zusammen, die er im Eingangsbereich entdeckte. Meistens waren dies technische Geräte wie Mobiltelefone und mp3-Player sowie in vielen Fällen auch Portemonnaies. Gelangte der Einbrecher an die Geldbörsen seiner Opfer, begab er sich regelmäßig direkt zu einer nahen Bank und versuchte an einem Automaten, Geld abzuheben. "In den meisten Fällen ging das schief", sagt ein Polizeisprecher. Grund: Wenn der 28-Jährige die Geheimnummer nicht ebenfalls im Portemonnaie fand, probierte er einfach ein paar Ziffernkombinationen aus, so lange, bis die Karte eingezogen wurde.

Nach zahlreichen Taten im November und Dezember vergangenen Jahres hatte die Polizei mit Fotos aus einer Überwachungskamera nach dem Serientäter gefahndet. Zunächst blieb die Fahndungsmaßnahme jedoch erfolglos.

Mitte Juni allerdings gab es erste Hinweise, dass der 28-Jährige sich vermehrt an der Martinistraße aufhalten würde. Dort sprachen die Fahnder den offenbar überraschten, bislang nicht polizeibekannten Mann schließlich an. Bei der Vernehmung im Polizeipräsidium machte der Verdächtige von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Ein Richter verhängte Untersuchungshaft. Die Ermittlungen der Kripo zum tatsächlichen Umfang der Tatserie dauern an.