Matthias Rebaschus ist gebürtiger Hamburger und Lokal-Redakteur. St. Pauli kennt er auch durch Recherchen im Milieu.

Mein Lieblingsplatz

St.-Pauli-Landungsbrücken auf dem Oberdeck: beide Arme auf dem Geländer. Den Michel im Rücken. Schiffe auf dem Wasser, Möwen am Himmel. Blick auf die Elbe. Hier ist mein Hamburg. Hier liegt der Duft von Hafen, Heimat und Fernweh in der Luft. Und Melancholie. Scheinbar gedankenverloren sitzen hier Menschen auf Pollern. Die Zeit scheint langsamer zu vergehen, die Welt größer zu sein. Es ist zum Heulen schön. Von irgendeiner Feier weht Musik rüber, klar: "Auf der Reeperbahn, nachts um halb eins ...". Mehr Hamburg geht nicht.

Das Original

Diese Frau haut so leicht nichts um: Kultur- und Event-Managerin Julia Staron, 1970 geboren, gehört zu den jungen Machern auf der Meile. Viel arbeiten, sich kümmern, immer freundlich sein und mit einem Schuss Mütterlichkeit ausgestattet - das sind ihre Markenzeichen. Einst Wirtin im Kukuun am Spielbudenplatz, kann die Kunsthistorikerin heute viele ihrer Talente ausspielen: als selbstständige Künstlermanagerin, Autorin, Stadtführerin, Künstlerin, Dozentin, Bookerin (Musik), Ausbilderin. Vor allem ist sie eins: Profi.

Ideal für ...

Menschen, die es gern bunt und lebendig mögen, sind hier genau richtig. Wer auf St. Pauli lebt, kann aus dem Vollen schöpfen. Die Nähe zu Hafen und Elbe, ein riesiges Angebot an Kultur und Gastronomie, alternativen Läden sowie reichlich Amüsement im Rotlichtbereich machen den besonderen Reiz aus. Wer hier lebt, muss allerdings auch aushalten können, dass das Viertel von Besuchermassen geprägt ist und sich - wie etliche, die zu tief ins Glas geschaut haben - am Morgen nach durchzechter Nacht vor allem rund um die Reeperbahn angeschlagen präsentiert.

E-Mail: matthias.rebaschus@abendblatt.de