Hamburg. Der Bezirk Hamburg-Mitte will das Architekturzentrum Hochform mit hoher Summe unterstützen. Höhepunkt ist eine besondere Sandbox.

Die Gegenwart des Bauens ist in der Hamburger HafenCity zu besichtigen. Bald soll hier auch die Zukunft von Stadtplanung und Architektur entwickelt werden – und das ganz spielerisch in einem Kindermuseum. Im Architekturzentrum Hochform, das am Strandkai geplant ist, sollen sich Hamburger Kinder und Jugendliche in zwei Werkstätten interaktiv und kreativ mit ressourcenschonendem Bauen, Klima und Umwelt beschäftigen.

Kultursenator Carsten Brosda (SPD) hatte das Projekt im vergangenen Jahr vorgestellt. Nun hat der zuständige Bezirk Hamburg-Mitte seine Unterstützung zugesagt. Er steuert 90.000 Euro sogenannte investive Sondermittel bei. Ein entsprechender Antrag der regierenden „Deutschland-Koalition“ von SPD, CDU und FDP sollte am Mittwochabend von der Bezirksversammlung beschlossen werden.

HafenCity: Neues Kindermuseum – Herzstück sind zwei Werkstätten

„Wir freuen uns, dass wir mit unserer Unterstützung die Werkstätten einrichten helfen und so Kindern und Jugendlichen aus allen Stadtteilen und Schichten aktives Erleben ermöglichen“, sagt der SPD-Bezirksfraktionsvorsitzende Oliver Sträter. „Die Zukunft der Stadtplanung liegt in den Händen der nächsten Generation.“

Ins Leben gerufen wurde das Projekt Hochform vom Verein Kindermuseum Hamburg, der das Klick am Osdorfer Born betreibt – Hamburgs bislang einziges Kindermuseum ist inzwischen ein Sanierungsfall.

Herzstück von Hochform sind zwei Werkstätten: In einer sollen Schulklassen Projekte und Modellbaukurse durchführen, am Wochenende soll sie für Familienworkshops zur Verfügung stehen. Der Raum ist zudem als Schauplatz für Mitbestimmungsveranstaltungen geplant, bei denen „anhand konkreter Modelle über städtische Entwicklungen diskutiert wird“.

HafenCity bekommt neues Kindermuseum: Highlight ist eine Sandbox

In der zweiten Werkstatt sollen Kinder und Jugendliche unter Anleitung eines Handwerkers individuelle Projekte verwirklichen. Dabei kann entweder ein Modellbaukit erworben werden oder nach eigenem Belieben gewerkelt werden. Highlight soll eine besondere Sandbox werden, „in der Stadtplanung in 3-D erfahrbar wird“, wie es in der Beschlussvorlage heißt.

„Die zahlreichen Beteiligungsformen zur Stadtentwicklung sprechen junge Menschen heute nur begrenzt an. Auch das wollen wir ändern“, sagt FDP-Bezirksfraktionschef Timo Fischer. Für die Innengestaltung hat der Verein Kindermuseum Hamburg eine Million Euro veranschlagt. Knapp die Hälfte des Betrags, rund 450.000 Euro, wurde bereits durch Spenden und von Privatpersonen eingeworben. Zudem hat die Bürgerschaft in Aussicht gestellt, sich mit Mitteln aus Sanierungsfonds zu beteiligen.

Die Räumlichkeiten – etwa 1000 Quadratmeter – sollen dem Verein mietfrei überlassen werden. Neben den Werkstätten sind Ausstellungsflächen, eine Cafeteria, ein Foyer mit Shop und Veranstaltungsräume sowie ein Büro, Lager und eine Garderobe geplant. Das Projekt gilt als europaweit einzigartig. Die Eröffnung ist für das kommende Jahr geplant.