Hamburg. Hansestadt stand bei deutschen Urlaubern lange auf Platz eins. In diesem Jahr wird es jedoch eng. Drei Städte sind bisher gefragter.

Mit dem Miniatur Wunderland kann Hamburg Jahr für Jahr die beliebteste deutsche Sehenswürdigkeit vorweisen, doch auch mit dem Gesamteindruck und anderen Attraktionen wie Elbphilharmonie, Hafen und Alster scheint die Hansestadt bei Touristen punkten zu können.

Laut einer Google-Analyse der Medienagentur Dentsu im Auftrag der Hotelgruppe Accor wurde Hamburg in den vergangenen vier Jahren so häufig als potenzielles Reiseziel auserkoren wie keine andere Stadt in Europa.

Hamburg ist beliebtestes Städtereiseziel in Europa

Demnach habe es bei Google zwischen Juni 2019 und Mai 2023 mit den Schlagworten „Urlaub“, „Städtereise“ und „Kurzurlaub“ insgesamt 427.640 Suchanfragen in Kombination mit Hamburg gegeben.

Damit verweist die Elbmetropole in diesem Zeitraum nicht nur Amsterdam (423.390 Anfragen), Barcelona (420.150) und Paris (387.180) auf die hinteren Plätze, sondern schlägt ebenfalls dem Dauerkonkurrenten Berlin (347.190) ein Schnippchen.

Und auch die weiteren beliebten deutschen Städteziele Dresden (Platz 13), München (15.) und Köln (18.) können nicht an Hamburg heranreichen.

Am häufigsten gegoogelte Städtereiseziele in Europa(*):

  1. Hamburg: 427.640 Suchanfragen
  2. Amsterdam: 423.390
  3. Barcelona: 420.150
  4. Paris: 387.180
  5. Berlin: 347.190
  6. Antalya: 338.090
  7. London: 330.470
  8. Rom: 298.350
  9. Wien: 275.800
  10. Prag: 255.040

(* im Zeitraum Juni 2019 bis Mai 2023)

Städtereisen: Dieses Ziel ist bei Hamburgern am beliebtesten

Interessant aus norddeutscher Sicht: In der Top Ten der deutschen Reiseziele finden sich mit Lübeck (Platz 8) und Bremen (9.) weitere Städte aus dem Dunstkreis der Metropolregion wieder.

Und in welchen Bundesländern steht Hamburg besonders hoch im Kurs? Laut Accor wurde die Hansestadt in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland am häufigsten für einen Städtetrip auserwählt.

Die Hamburgerinnen und Hamburger selbst scheinen indes vor allem mit einer Reise nach Antalya zu liebäugeln (16.520 Anfragen). Streng genommen liegt die Stadt allerdings im asiatischen Teil der Türkei, wodurch Barcelona (13.820), Amsterdam (12.880), Paris (12.080) und London (9.890) in Hamburgs Europa-Gunst jeweils einen Platz nach oben rutschen würden.

Am häufigsten gegoogelte Reiseziele in Deutschland:

  1. Hamburg: 427.640
  2. Berlin: 347.190
  3. Dresden: 193.140
  4. München: 146.680
  5. Köln: 106.690
  6. Leipzig: 89.240
  7. Lübeck: 63.390
  8. Heidelberg: 57.850
  9. Bremen: 55.830
  10. Potsdam: 54.520

2023 wird Hamburg bislang von drei Städten überholt

Im laufenden Jahr muss sich Hamburg indes noch ein wenig strecken, denn nach der Corona-Pandemie werden offenbar wieder mehr Ziele im Ausland gegoogelt. 2023 erweisen sich bislang Barcelona (bis Mai mehr als 70.000 Suchanfragen laut Accor) sowie Paris und London (jeweils mehr als 60.000 Anfragen) als Trendstädte.

Mit Platz vier bleibt Hamburg allerdings das Top-Ziel der Deutschen im eigenen Land. Hoffnung auf einen weiteren Sprung könnte den hiesigen Hoteliers der Umstand machen, dass Hamburg in den vergangenen Jahren im Winter bei Touristen nicht weniger beliebt war als im Sommer.

Auch in den kalten Jahreszeiten ist Hamburg für Städtereisende attraktiv.
Auch in den kalten Jahreszeiten ist Hamburg für Städtereisende attraktiv. © picture alliance/dpa | Markus Scholz

Übernachtungen: Hamburg noch nicht auf Vor-Corona-Niveau

Bei aller Euphorie um den Stellenwert als beliebtes europäisches Reiseziel – bei den tatsächlichen Übernachtungszahlen hinkt Hamburg vorerst weiter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit hinterher. Nach einer aktuellen Erhebung des Statistikamts Nord wurden im vergangenen Jahr noch 4,5 Prozent weniger Betten gebucht als 2019. Zum Vergleich: Schleswig-Holstein verzeichnete 2022 bereits wieder ein Plus von 1,2 Prozent.

Aber für Hamburg ist der Trend dennoch ein positiver: 2021 waren die Gäste-Buchungen noch um 51 Prozent eingebrochen, im ersten Corona-Jahr 2020 gab es in der Hansestadt sogar 55,5 Prozent weniger Übernachtungen als vor der Pandemie.