Hamburg. Herabhängende Zweige und schlaffe Blätter: Es war ein trauriger Anblick, den Hamburger am Großen Grasbrook in der HafenCity lange zu sehen bekamen. Trotz Frühlingsbeginn blieben die Äste der Bäume auf den Verkehrsinseln gegenüber dem Kühne+Nagel-Gebäude weitgehend kahl.
„Die acht Eichen haben sich leider nicht gut entwickelt und konnten an diesem Standort nicht Erfolg versprechend weiterkultiviert werden“, sagt Susanne Bühler, Pressesprecherin der HafenCity GmbH.
HafenCity: Eichen überleben Standort nicht und werden ersetzt
In der zweiten Mai-Woche rückten deshalb die Gärtner mit großen Fahrzeugen an und entfernten die Eichen, die 2007 gepflanzt worden waren, von der Verkehrsinsel. „Die Bäume werden durch andere Eichenarten ersetzt, bei denen es sich um Klimabäume handelt“, so Bühler weiter.
Diese Eichenart soll besonders gut an Klimaveränderungen wie Frost, Trockenheit oder Hitze angepasst sein. Hitzebeständig müssen die Eichen wohl ganz besonders an diesem Standort sein: Ein Arbeiter vor Ort äußerte die Vermutung, die Glasfassade des Kühne-Gebäudes habe dazu geführt, dass die Eichen regelrecht verbrannt seien. Die HafenCity GmbH konnte das jedoch nicht bestätigen.
Bäume in der HafenCity Hamburg werden nachgepflanzt
Neben den acht ersetzten Bäumen werde die Fläche mit noch sechs weiteren Eichen aufgewertet, so Bühler, außerdem werde derzeit eine „artenreiche Wiesenmischung“ eingesät.
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Wie kürzlich bekannt wurde, scheint die HafenCity in Bezug auf Grünflächen eine Sonderstellung in Hamburg zu haben: Während anderen Bezirken vom Hamburger Senat nur rund 38 Cent pro Quadratmeter für den Erhalt ihrer Grünflächen zur Verfügung gestellt werden – weit weniger als ursprünglich geplant –, erhält die HafenCity fast das Zwanzigfache: 7,51 Euro netto pro Quadratmeter bekommt der Stadtteil jährlich von der stadteigenen HafenCity GmbH.
HafenCity – CDU kritisiert Ungleichbehandlung der Bezirke
Grund für das finanzielle Ungleichgewicht ist laut Senat, dass die noch „junge Vegetation“ in der HafenCity einen Mehraufwand in der Pflege mit sich bringe und die Flächen stark beansprucht seien. Kritik für diese Ungleichbehandlung kommt aus der CDU: „Außenbezirke sind für den Senat anscheinend nicht so wichtig“, sagte der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Sandro Kappe zu dem Sachverhalt.
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