Hamburg. Im Hamburger Hauptbahnhof wurde eine riesige Atlas-Skulptur enthüllt. Warum sie jahrzehntelang in einem Teich in Wilhelmsburg stand.

Normalerweise ist der Hamburger Hauptbahnhofnicht dafür bekannt, dass er zum gemütlichen Verweilen einlädt. Doch eine Neuerung könnte jetzt dafür sorgen, dass Fahrgäste und Ankömmlinge gerne ein paar Minuten länger in der Wandelhalle bleiben.

Am Montag ist hier im Beisein von Kultursenator Carsten Brosda eine 2,8 Meter große und 270 Kilogramm schwere Atlas-Skulptur enthüllt worden – die nach langer Zeit ihren Weg zurück zum Hauptbahnhof fand.

Hamburg Hauptbahnhof: Skulpturen wurden im Zweiten Weltkrieg beschädigt

Ursprünglich thronten laut der Deutschen Bahn zwei Atlanten aus dem frühen 20. Jahrhundert auf der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofes. Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Figuren aus der griechischen Mythologie jedoch durch Bombenangriffe beschädigt und anschließend in Sicherheit gebracht.

Eisenbahner fügten die beiden Atlanten in den 1960ern schließlich zu einer einzigen Skulptur zusammen und brachten sie in die damalige Eisenbahnersiedlung in Wilhelmsburg, die später vom Wohnungsunternehmen Vonovia gekauft wurde.

Atlas soll an Tradition des Hamburger Hauptbahnhofs erinnern

Der „Atlas-Mann“ stand somit viele Jahre lang auf einem kleinen Podest in einem Teich – bis bekannt wurde, welche historische Bedeutung die Skulptur hat. Vonovia ließ den Atlas daraufhin in Berlin restaurieren und gab ihn am Montag offiziell der Deutschen Bahn und dem Hamburger Hauptbahnhof zurück.

Im Bild v.l .: Daniel Martens, Geschäftsführer Wandelhalle Centermanagement; Hamburgs Kultursenator Dr. Carsten Brosda; Bernd Koch, Vorstandsvorsitzender der DB Station & Service AG; Vonovia-Vorstandsmitglied Arnd Fittkau.
Im Bild v.l .: Daniel Martens, Geschäftsführer Wandelhalle Centermanagement; Hamburgs Kultursenator Dr. Carsten Brosda; Bernd Koch, Vorstandsvorsitzender der DB Station & Service AG; Vonovia-Vorstandsmitglied Arnd Fittkau. © Deutsche Bahn AG | Jet Foto Kranert

„Der Atlas kehrt an seinen Originalstandort zurück, und der Hamburger Hauptbahnhof ist damit um ein historisches Detail reicher“, erklärte Kultursenator Carsten Brosda bei der feierlichen Enthüllung. Die Skulptur solle künftig immer an die Tradition des Bahnhofs erinnern, so Brosda weiter.

Hamburg Hauptbahnhof: Skulptur bis September in der Wandelhalle

Auch Bernd Koch, Vorstandsvorsitzender der DB Station & Service AG, freut sich über den Neuankömmling: „Dass die Kolleginnen und Kollegen damals die zerbombte Figur in Sicherheit gebracht haben, macht deutlich, wie symbolträchtig der Atlas war. Deshalb freut es mich umso mehr, dass wir ihn zunächst in der Wandelhalle ausstellen und die Hamburgerinnen und Hamburger sich das neue alte Wahrzeichen des Hauptbahnhofs aus der Nähe anschauen können.“

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Von Jens Meyer-Wellmann, Christoph Rybarczyk und Kai Schiller

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Noch bis September haben Besucher und Besucherinnen die Möglichkeit, den Atlas an diesem Standort zu bestaunen. Dann soll der Titan nach knapp 80 Jahren wieder seinen ursprünglichen Platz auf dem Giebel des Bahnhofs am Ausgang Glockengießerwall einnehmen.