Hamburg. Hunderte Menschen werden am Mittwoch auf dem Rathausmarkt erwartet – um ein Zeichen zu setzen. Was genau geplant ist.

Hunderte Menschen werden am Mittwoch auf dem Rathausmarkt in Hamburg bunte Pappen in die Luft halten, die als Gesamtbild die LGBTQ+-Flagge darstellen. Zum zweiten Mal hat der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit zu der bunten Papp-Aktion aufgerufen, um ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen.

Immer wieder kommt es in ganz Deutschland und auch in Hamburg noch zu homophoben oder transfeindlichen Übergriffen. So wurden erst im vergangenen Januar zwei Männer auf der Reeperbahn von einem anderen Mann bespuckt und homophob beleidigt. Im Monat zuvor schrieben Unbekannte homophobe Parolen auf den Weg vor einer Bergedorfer Kirche.

Rathaus Hamburg: Aktion für Toleranz mit Regenbogen-Flagge

Gegen solche Fälle will sich der LSVD positionieren: In den Vorjahren machte der Verband mit bunten Luftballons auf den Anlass des Tages aufmerksam – seit vergangenem Jahr spiele aber der Nachhaltigkeitsgedanke eine große Rolle, so Wolfgang Preussner von der Landesarbeitsgemeinschaft Lesben und Schwule Hamburg. „Die Pappen werden nach dem Event an die Grundschule St. Georg gespendet, damit die Kinder damit basteln können“, erzählt Preussner.

Am Mittwoch starten die Vorbereitungen auf dem Rathausmarkt ab 17.30 Uhr, bei denen auch eine Drehleiter der Hamburger Feuerwehr zum Einsatz kommen wird. Die Leiter soll so positioniert werden, dass die Plakataktion in ihrer Gänze von oben fotografiert werden kann, so Preussner weiter.

Katharina Fegebank unterstützt Aktion auf Rathausmarkt

Rund 600 Menschen erwarte der Verband in diesem Jahr auf dem Rathausmarkt, darunter auch Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) und US-Konsul Jason Chue. Beide werden gegen 19 Uhr kurze Reden vor den anwesenden Gästen halten. Mit dabei sind außerdem Mitglieder des LSVD sowie Aktivisten und Aktivistinnen aus St. Petersburg.

Finanziert sei die Aktion größtenteils durch Spenden, erzählt Preussner. Deshalb werde auch auf dem Rathausmarkt um einen kleinen Betrag gebeten. Im Falle eines Überschusses solle dieser den Geflüchteten aus der Ukraine zugutekommen.