Schon jetzt nutzen mehr Radler als Autofahrer die Röhre unter der Elbe. Darauf reagiert die Hafenverwaltung. Künftig sollen die großen Pkw-Aufzüge auch für Fußgänger und Radfahrer genutzt werden.

Hamburg. Weil immer mehr Radfahrer den Alten Elbtunnel nutzen, reagiert die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) jetzt mit einem neuen Betriebskonzept. So sollen künftig die großen Pkw-Aufzüge auch für Fußgänger und Radfahrer genutzt werden. Bisher stehen dafür nur die kleinen Personenaufzüge zur Verfügung. An manchen Tagen hatten sich dort lange Schlangen gebildet. Die HPA will dazu an Wochenenden das Personal in dem 1911 gebauten Bauwerk verstärken. Sonnabends und sonntags waren die Pkw-Aufzüge bisher meist nicht in Betrieb, weil der Tunnel dann für Kraftfahrzeuge geschlossen ist. Aber auch an Wochentagen sollen künftig häufiger Fußgänger und Radler in den großen Fahrstühlen mitfahren, heißt es in einer Mitteilung der Hafenverwaltung, die den Tunnel zwischen St.Pauli und Steinwerder betreibt.

Gleichzeitig will die HPA die Öffnungszeiten für den Autoverkehr verkürzen. In der Woche sollen von Montag, 19.August an, Pkw nur noch von 8 bis 18Uhr dort fahren. Bisher war der Tunnel für Autos von 5.30Uhr bis 20Uhr geöffnet. Doch in den „Randzeiten“ habe man nur noch 20 Fahrzeuge pro Stunde gezählt, teilt die Hafenverwaltung als Begründung mit. Besitzer von Jahreskarten könnten ihre Karte zurückgeben, wenn die neuen Zeiten nicht mehr den Bedürfnissen entsprechen.

Auch insgesamt sei der Autoverkehr in dem Tunnel rückläufig. Der Anteil der Autofahrer habe sich in den vergangenen zehn Jahren von 33 Prozent auf aktuell nur noch zehn Prozent verkleinert. Der Anteil der Radfahrer sei hingegen auf 13 Prozent gestiegen. Im ersten Halbjahr nutzten 73.000 Radfahrer, 55.000 Pkw-Fahrer und rund 427.000 Fußgänger den Alten Elbtunnel, wo wegen der Sanierungsarbeiten derzeit nur eine von zwei Röhren geöffnet ist. Fußgänger und Radfahrer können die Röhre 24 Stunden am Tag benutzen.