Zeugen hatten ausgesagt, eine Beamtin habe Mutter Baby aus dem Arm gerissen, u Aufenthaltsort von Töchtern herauszubekommen.

Hamburg. Ihr Vater wurde ausgewiesen, ihre Mutter möglicherweise von einer Mitarbeiterin der Ausländerbehörde drangsaliert - doch das wussten die vier Mädchen der Roma-Familie nicht. Bis gestern waren die Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren in einem Feriencamp der Jugendorganisation "Die Falken" auf Föhr.

Nach ihrer Rückkehr seien sie behutsam auf die Situation vorbereitet worden, sagte Reimer Dohrn von der Roma-Unterstützer-Gruppe. Die Initiative hatte die Vorwürfe gegen die Behördenmitarbeiterin öffentlich gemacht. Mit mehreren Polizisten versuchte sie am Freitag in einer Flüchtlingsunterkunft am Billstieg die Abschiebung der Romafamilie durchzusetzen. Zeugen hatten ausgesagt, die Beamtin habe der Mutter ihr Baby aus dem Arm gerissen , um den Aufenthaltsort der vier Töchter herauszubekommen. Die Mitarbeiterin behauptet, die Mutter sei nach einem Schwächeanfall zusammengesackt, sie habe ihr das Baby zur Sicherheit abgenommen. Gegen sie ermittelt die Dienststelle Interne Ermittlungen wegen des Verdachts der Nötigung. Dohrn erneuerte gestern die Vorwürfe. "Mehrere Zeugen sahen, dass sie ihr das Baby entriss. Erst dann klappte die Mutter zusammen." Der Familienvater ist bereits nach Skopje ausgeflogen worden.