Ein Mitarbeiter habe einen dreifachen Nasenbeinbruch erlitten, als ihm ein Passant ohne Grund einen Faustschlag ins Gesicht versetzte.

Hamburg. Nach Angriffen auf Mitarbeiter des Bezirklichen Ordnungsdienstes (BOD) während des Schlagermoves am Sonnabend hat der Deutsche Beamtenbund schwere Kritik an der Ausrüstung der Bediensteten geübt. Insbesondere die Mitarbeiter aus dem Bezirk Nord seien aufgrund einer Dienstanweisung ihres Bezirksamts nicht mit Schlagstöcken ausgestattet gewesen, hätten sich dadurch nicht zur Wehr setzen können, sagt Beamtenbund-Landeschef Rudolf Klüver.

Nach seinen Angaben waren insgesamt drei BOD-Bedienstete (darunter zwei aus dem Bezirk Nord) am Rande des Schlagerfestivals angegriffen und teils verletzt worden. Ein Mitarbeiter habe einen dreifachen Nasenbeinbruch erlitten, als ihm ein Passant ohne Grund und Vorwarnung einen Faustschlag ins Gesicht versetzte und mit mehreren Kopfnüssen traktierte. Er musste im Universitätsklinikum Eppendorf operiert werden.

Zwei weitere Bedienstete wurden laut Beamtenbund durch einen Betrunkenen mit blutenden Händen angegriffen. Sie rangen den Mann nieder, der zuvor auf Frauen und Kinder losgegangen war. Erst nach der Übergabe an die Polizei stellte sich heraus, dass der Randalierer als HIV- und Hepatitis-C-Infizierter bekannt ist. Da die BOD-Mitarbeiter den Mann mit bloßen Händen gestellt hatten, weil für das Überstreifen der Handschuhe keine Zeit mehr gewesen sei, könnten sie sich infiziert haben.

"Wieder einmal werden Einsatzkräfte, die lediglich helfen wollen, tätlich angegriffen und verletzt", beklagt Klüver. Durch die Dienstanweisung des Bezirks Nord, die besage, dass Schlagstöcke nicht bei Großveranstaltungen getragen werden dürften, würden schwere gesundheitliche Schäden der Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes billigend in Kauf genommen.