Ein 22 Jahre alter Mann war vor knapp zwei Wochen auf St. Pauli erschossen worden. Die Polizei hat den mutmaßlichen Täter jetzt identifiziert.

Hamburg. Der mutmaßliche Todesschütze vom Hamburger Kiez ist identifiziert. „Es gab Hinweise und Ermittlungen, die zur Identifizierung eines 25-jährigen deutschen Staatsangehörigen führten“, bestätigte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers am Donnerstag einen Bericht der „Bild“-Zeitung (Freitag). Er betonte: „Nach den bisherigen Erkenntnissen gehen wir davon aus, dass der Mann der Schütze ist.“ Die Polizei habe ihre öffentliche Fahndung mit Videoüberwachungsbildern deshalb bereits eingestellt. Diese hatte sie am 27. Juni, wenige Tage nach der Bluttat, begonnen.

Der 25-Jährige sei auf der Flucht, werde nun per Haftbefehl gesucht. Der Mann soll am 24. Juni mehrere Schüsse auf einen 22-Jährigen abgegeben haben und sei dann zu Fuß geflohen. Das Opfer starb wenig später im Krankenhaus. Informationen der „Bild“-Zeitung, wonach der Täter zur Familie eines Kiez-Wirts gehört, mit dem das Opfer vor den tödlichen Schüssen Streit hatte, wollte Möllers zunächst nicht bestätigen.

+++ Polizei fahndet nach Todesschützen von St. Pauli +++

Als sicher gilt jedoch, dass die tödliche Auseinandersetzung mit einer Schießerei im Mai vergangenen Jahres zusammenhängt. Damals war ein 25 Jahre alter Wirt vor einer Bar in der Nähe des jetzigen Tatorts in der Holstenstraße angeschossen worden. Im Anschluss hatte die Polizei den nun getöteten 22-Jährigen festgenommen. Ein Gericht verurteilte ihn danach wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Jugendstrafe von einem Jahr auf Bewährung.

Wenige Tage nach der jüngsten Bluttat hatte sich der Wirt der Polizei gestellt, kam jedoch bald wieder auf freien Fuß. Die Staatsanwaltschaft hatte zwar einen Haftbefehl gegen ihn wegen Anstiftung zum Totschlag beantragt – der Haftrichter sah allerdings keinen dringenden Tatverdacht. Der 25-Jährige soll in die Bluttat verwickelt sein, hat aber nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht geschossen. Das ergebe sich aus den Überwachungsbildern. (dpa)