Vermutlich schlug die Schute leck und zog das andere Hausboot unter Wasser. Hamburger Wasserschutzpolizei nimmt Ermittlungen auf.

Hamburg. Als die Feuerwehr den Spreehafen erreichte, waren die beiden Hausboote schon nicht mehr zu retten. Eine knapp zehn Meter lange ausgebaute Schute lag mit Schlagseite im Wasser, der Kiel ruhte bereits auf dem Grund des verschlickten Hafenbeckens. Dahinter schwamm ein etwas kleineres Hausboot im trüben Wasser, das Flachdach deutlich zum Ufer geneigt. Der Ponton, der beide Boote ehemals verband, war völlig verschwunden. Mit einer Pumpe versuchten Polizisten vom Wasserschutzrevier 37 noch, den Schaden in Grenzen zu halten. Doch auch sie konnten dem einströmenden Elbwasser nur wenig entgegensetzen. Die Beamten haben mittlerweile die Ermittlungen aufgenommen. Denn noch ist völlig unklar, warum die beiden Hausboote gestern Morgen im Spreehafen sanken. Vermutet wird, dass die Schute leckgeschlagen war und dann den miteinander vertäuten Ponton und das andere Hausboot unter die Wasserlinie zog.

Dass Boote kurz nach dem Einsetzen von Tauwetter voll Wasser laufen, ist nicht selten. Grund sind meist geschlossene Seeventile unterhalb der Wasserlinie, etwa als WC-Abfluss: Wasser im Innern der Ventile gefriert bei starkem Frost, das Eis sprengt Risse in die Konstruktion. Taut das Eis, ist das Problem da. Durch den starken Druck können die Ventile sogar platzen, sodass große Mengen schnell ins Boot fließen und es zum Sinken bringen.

Wie hoch der Schaden ist, ist noch unklar. Der 43 Jahre alte Bootsbesitzer wollte sich nicht zum Unglück äußern. Er muss sich jetzt um die Bergung kümmern. Laut Hafenbehörde muss er die Boote bis heute Mittag aus dem Wasser heben lassen. Sonst übernimmt die Behörde, und sie werden von Amts wegen geborgen. Die Kosten dürften erheblich sein. Der Umweltschaden hielt sich in Grenzen: Allein ein Benzinkanister musste geborgen werden. Das Hafenbecken am Klütjenfelder Hauptdeich, das zum Freihafen gehört, ist ein beliebter Ankerplatz für Hausbootbesitzer. Aber: Wohnen ist auf den Booten nicht erlaubt. Deshalb sind die meisten Boote zu Büros ausgebaut.