Das Haus wurde für 8,8 Millionen Euro modernisiert und erweitert. Bodentiefe Fenster erlauben einen herrlichen Blick über die Galopprennbahn.

Hamburg. Eine Dachterrasse, Freizeiträume mit Billard- und Tischtennistischen, ein Innenhof mit Grillplatz und 91 top ausgestattete Zimmer - nach einer zweijährigen Modernisierungs- und Erweiterungsphase bietet die Jugendherberge Horner Rennbahn ihren Gästen künftig ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität. "Ein Besuch Hamburgs lohnt sich allein wegen dieses Hauses", lobte Angela Braasch-Eggert, Präsidentin des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) gestern bei der Eröffnungsfeier. Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) schloss sich an: "Die Strapazen haben sich gelohnt." Die neue Jugendherberge verfüge über außergewöhnliche Orte der Begegnung und trage dazu bei, dass internationale Touristen Hamburg auch in einem ganz normalen Stadtteil erleben können.

Angesichts ständig steigender Übernachtungszahlen war eine Neuausrichtung der 1962 errichtenen Herberge notwendig geworden. Die Übernachtungsgäste - Schulklassen, Tagungsteilnehmer, Familien und Rucksacktouristen - hatten sich durch die Bauarbeiten nicht stören lassen. "Im Gegenteil", sagt Herbergsvater Alexander Kula, der die Einrichtung seit fünf Jahren leitet. "2011 verzeichneten wir 60.000 Übernachtungen - mehr als im Jahr zuvor." Nach Fertigstellung der Nobelherberge sollen es noch mehr werden: Für dieses Jahr erwartet Kula zwischen 80.000 und 90.000 Gäste. Ihnen stehen Zwei-, Vier-, Fünf- und Sechsbettzimmer zur Verfügung, fast alle mit eigener Dusche und Toilette. Alle Zimmer sind nach Hamburger U-Bahn-Haltestellen benannt.

+++ 1000 Wohnungen auf der Trabrennbahn +++

Es gibt drei Speisesäle, vier Tagungsräume, Theatersaal und Kaminzimmer, Fernseh- und Leseraum sowie ein Spielzimmer für die Kleinen. Aus allen Räumen können die Gäste durch bodentiefe Fenster in den Innenhof oder über die Galopprennbahn blicken. Drehscheibe der Herberge ist die Eingangshalle mit Rezeption, Bistro-Ecke, Sitzecke und Internetterminal. Von hier aus kann man den Garten betreten ebenso wie von den im Souterrain liegenden Freizeiträumen aus.

Erinnern schon die lichtdurchfluteten Räume in keiner Weise mehr an die muffigen Jugendherbergen von früher, gilt das auch für die Verpflegung. Statt des obligatorischen roten Tees gibt es für die Gäste jetzt mehrere Tee- und Saftsorten. Jeden Tag wird ein Salat- und Pastabüfett angeboten, außerdem zwei wechselnde warme Speisen, eine davon ist fleischlos. Eine Übernachtung mit Frühstück kostet 19,15 Euro bis 25,90 Euro, das Mittagessen 6,95 Euro. Umbau und Erweiterung haben den DJH-Landesverband Nordmark 6,2 Millionen Euro gekostet, weitere 2,6 Millionen kamen aus Konjunkturmitteln des Bundes. Mit ihren 412 Betten ist es die sechstgrößte der 538 deutschen Jugendherbergen.