Hamburg. Schlimmer Fall von Baumfrevel: Unbekannte Täter spritzen Gift über Bohrlöcher in Stamm und Wurzeln der 100 Jahre alten Buche.

Im südlichen Teil von Osdorf sorgt ein besonders schlimmer Fall von Baumfrevel für Unruhe: In einer ruhigen Wohnstraße wurde eine alte Rotbuche mit Glyphosat vergiftet. Die genauen Hintergründe sind noch völlig offen, mittlerweile ermittelt die Polizei in dem Fall. Die Eigentümerin des Grundstücks, Marianne H. (Name geändert) fühlt sich durch den Vorfall bedroht. Sie äußert sich zwar dazu, möchte ihren Namen aber nicht in der Zeitung lesen.

Angefangen hatte das Drama im vergangenen Herbst. Der 100 Jahre alte Baum begann plötzlich zu kränkeln, verlor zunehmend an Blättern. Marianne H. wandte sich an den Gartenbau-Ingenieur Uwe Thomsen von der gleichnamigen Firma für Baumpflege. Thomsen wurde schnell misstrauisch. Der Grund: Stirbt ein Baum ab, so dauert das normalerweise viele Jahre, entsprechend verdächtig war ihm der rapide Verfall der alten Buche. Thomsen untersuchte den kranken Baum und entdeckte Bohrlöcher am unteren Teil des Stamms und an Teilen der Wurzeln. Eine Laboranalyse brachte dann Gewissheit: Jemand hatte die Buche zunächst angebohrt und das Gift dann in die Bohrlöcher eingebracht.