Elbe

Ehemaliger St.-Pauli-Kapitän gibt Strandhaus wieder auf

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Matthias Schmoock
Das Strandhaus am Alten Schweden an der Elbe haben Jens und Sylvia an neue Pächter übergeben

Das Strandhaus am Alten Schweden an der Elbe haben Jens und Sylvia an neue Pächter übergeben

Foto: Klaus Bodig / HA / Klaus Bodig

Jens Duve wirft als Gastronom das Handtuch. Der neue Pächter des Lokals in Övelgönne kommt von den Landungsbrücken.

Hamburg. Erst im vergangenen Frühjahr war das ehemalige Ausflugslokal Zur Elbkate am Övelgönner Hohlweg nach aufwendiger Renovierung und Neugestaltung unter dem Namen Strandhaus neu eröffnet worden – jetzt hat es schon wieder neue Pächter und einen neuen Namen. Brücke 10, erfolgreicher Produzent leckerer Fischbrötchen an den Landungsbrücken, hat vor Ort die Regie übernommen, das Lokal heißt jetzt entsprechend eingängig "Brücke 10 im Strandhaus".

2016 hatte der frühere Kapitän und Vizepräsident des FC St. Pauli, Jens Duve, den Pachtvertrag für die Elbkate übernommen und sie mit viel Aufwand zum schicken Strandhaus umgestalten lassen. Zuvor hatte Wirt Oskar Sporrer die Kate von 1991 an geführt.

Marodes Lokal, lädierter Ruf – das ist jetzt vorbei

Während sich Duve als Projektmanager um das Geschäftliche kümmerte, betrieben seine Ehefrau Sylvia und Tochter Alisa das Restaurant. Die Duves stellten die Speisekarte komplett um, taten viel, um die Neuaufstellung des Betriebs publik zu machen. Kein Wunder: Sie hatten nicht nur ein marodes Lokal, sondern auch dessen lädierten Ruf übernommen. Bei den Nutzern des Bewertungsportals Tripadvisor war die Kate mit dem rustikalen Service regelmäßig schlecht weggekommen.

Doch schon Duves Start stand unter keinem guten Stern. Wegen der unerwartet aufwendigen Renovierung konnte das Lokal nicht termingerecht eröffnen, sondern erst Wochen später. Auch das groß angekündigte Eröffnungskonzert musste deshalb ausfallen. Duve und seine Familie machten zunächst trotzdem weiter – mit Herzblut und Optimismus. Insgesamt investierten sie einen sechsstelligen Betrag in das Projekt.

Parallelen zu Brücke-10-Sitz im Hafen

Die neuen Pächter profitieren nun von dieser Frischzellenkur, ließen Innen- und Außengastronomie weitgehend so wie zu Duves Zeiten. Nur ein trennender Zaun wurde abgebaut. Die Karte ähnelt der vom Brücke-10-Sitz im Hafen, Teamleiterin Nicole Gaisdies verweist allerdings auf die große Auswahl an selbst gebackenen Kuchen, Torten und Keksen.

Ex-Wirt Duve blickt nicht im Zorn zurück. „Es war dann einfach nicht das Richtige für uns“, sagt Duve, hauptberuflich viel beschäftigter Manager im Gesundheitswesen. Letztlich sei er „plus minus null“ aus dem Intermezzo herausgekommen, habe keinen Gewinn gemacht, aber auch keine namhaften Verluste. Falls es hinter den Kulissen Ärger gegeben haben sollte, will Duve – ganz fairer Sportsmann – diesen nicht öffentlich machen. „Das Ganze war einfach nicht unser Metier“, ist alles, was er noch zu sagen hat, und auch das: „Meinen Nachfolgern wünsche ich alles Glück der Welt.“

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