Jedes Kind ist etwas Besonderes. Doch nicht alle Kinder, erhalten die pädagogische Förderung, die sie brauchen. Für Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf gibt es Einrichtungen wie die Raphael-Schule in Nienstedten. Hier arbeiten Lehrkräfte ganz individuell mit ihren Schülern. Zur Unterstützung sucht die Schule viele neue FSJler. Das Hamburger Abendblatt hat über diese besondere Aufgabe mit Marcella Puls und Dana Karacasulu gesprochen. Dana und Marcella absolvieren aktuell ihr Freiwilliges Soziales Jahr an der Raphael-Schule.

Marcella Puls (links) und Dana Karacasulu absolvieren aktuell ihr Freiwilliges Soziales Jahr an der Raphael-Schule.
Marcella Puls (links) und Dana Karacasulu absolvieren aktuell ihr Freiwilliges Soziales Jahr an der Raphael-Schule. © Raphael Schule Hamburg

Marcella, Ihr FSJ ist nun bald vorüber. Wie lautet Ihr Fazit?

Marcella Puls: Ich habe mich von Beginn an sehr wohl gefühlt und viel Unterstützung erhalten. In Seminaren durch den Träger der Maßnahme (Freunde der Erziehungskunst) und in schulischen Kursen wurden wir fortgebildet und konnten unsere Fragen stellen und Probleme äußern.

Dana Karacasulu: Ich habe viel aus dem Jahr gelernt und habe so selbst eine Idee für meine eigene berufliche Zukunft bekommen. Ich habe sehr viel Spaß bei der täglichen Arbeit. Die Zusammenarbeit mit dem Träger (Internationaler Bund) war sehr gut.

Gibt es etwas, das Ihnen besonders in Erinnerung bleiben wird?

Puls: Die Erfahrungen und Erlebnisse mit der Klasse und die Morgenkreise zu Beginn des Schultages.

Karacasulu: Die Entwicklung der Schülerin, die ich betreut habe und die herzliche Begrüßung an jedem Morgen. Es haben sich auch Freundschaften unter uns FSJlern gebildet, die über den Tag des Abschieds hinausgehen.

Was macht die Raphael-Schule so besonders?

Karacasulu: Alle Schüler sind offen und es herrscht eine familiäre Stimmung.

Puls: Man fühlt sich zum Kollegium dazugehörig, da man einbezogen und nicht abgestempelt wird.

Wie haben Sie die Schülerinnen und Schüler an der Schule erlebt?

Puls und Karacasulu: Offen, herzlich, liebevoll, dankbar. Es gab aber auch schwierige Situationen im Zusammenhang mit manchen Verhaltensweisen und Erscheinungsformen von einzelnen Behinderungen, wie z.B. der Epilepsie.

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© Raphael Schule Hamburg

Warum ist die Möglichkeit eines Freiwilligen Sozialen Jahres so wichtig für Einrichtungen wie diese?

Puls und Karacasulu: Es gibt viele Kinder, die Hilfe benötigen und im Unterricht intensive Unterstützung brauchen. Auch kann Unterricht oft erst mit Hilfe der FSJler sinnvoll stattfinden. Zudem ist es wichtig, dass es andere Ansprechpartner als nur die Lehrer gibt – besonders für die älteren Schüler.

Mit welchen Aufgaben konnten Sie sich in den vergangenen Monaten in den pädagogischen Alltag einbringen?

Puls und Karacasulu: Wir haben uns jeweils einem Kind besonders zugewendet, konnten für dieses Kind zu einer vertrauten Person werden und ihm Sicherheit geben. Auch wurden wir zum Gesprächspartner dieses Kindes. Wir konnten aber auch unter Anleitung der Lehrer mit Gruppen im Förderunterricht arbeiten und andere vielfältige Aufgaben übernehmen, wie z.B. die Begleitung einer Klassenfahrt.

Was nehmen Sie davon für Ihre Zukunft mit?

Karacasulu: Ich bin durch das FSJ reifer und offener geworden. Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen und bin geduldiger geworden.

Puls: Ich möchte einen Beruf im sozialen Bereich ergreifen. Ich achte nun auch mehr auf die Bedürfnisse meiner Mitmenschen und bin sicherer geworden Verantwortung zu tragen.

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© Raphael Schule Hamburg

Würden Sie ein FSJ an der Raphael-Schule empfehlen?

Puls und Karacasulu: Ja!

Karacasulu: Auf jeden Fall, da man auch viel für sich selber lernt, da das Jahr voller Freude und neuer Erfahrungen ist.

Puls: Es ist auch ein guter Einstieg ins eigene Arbeitsleben, da man den Arbeitsalltag bereits kennengelernt hat.

Puls und Karacasulu: Schon jetzt schauen wir betrübt, aber bereichert auf den Abschied im Sommer.

Wer Interesse an einem Freiwilligen Sozialen Jahr an der Raphael-Schule in Nienstedten hat, meldet sich am besten telefonisch unter 040/819 926 40 oder schickt eine Mail an schulleiter@raphael-hh.de.