Hamburg. Aktionen am Übergang von Eimsbütteler Chaussee zu Schulterblatt sowie auf Langenfelder Straße sollen auf ein Problem aufmerksam machen.

Einen ungewöhnlichen Anblick erwartet Fußgänger, Auto- und Radfahrer am Montag, 22. April, an zwei Kreuzungen in Hamburg. In Eimsbüttel und Altona werden nämlich zwei rote Teppiche auf den Straßen ausgerollt.

Doch diese sind wider Erwarten nicht für Stars und Sternchen, die zu Besuch in der Hansestadt sind, sondern für Schulkinder. Eine Elterninitiative will damit auf ein ganz bestimmtes Problem aufmerksam machen.

Hamburg: An Kreuzungen in Eimsbüttel und Altona wird roter Teppich ausgerollt

Die Elterninitiative „AG Sicherer Schulweg“ der Grundschule Arnkielstraße in Altona-Nord und der Christian Morgenstern Schule in Eimsbüttel will mit den roten Teppichen ein „Zeichen für mehr Sicherheit auf dem Schulweg“ setzen.

Laut den Initiatoren sehen sich Kinder der zugehörigen Schulen mit folgenden Problemen konfrontiert: zu enge Gehwege, schnelle Autos, fehlende Überquerungen und eingeschränkte Sicht. Aufgrund zugeparkter Bordsteine „müssen die Kinder zwischen den Autos durchgehen und werden nicht gesehen“, sagt Nina Alpers vom Eltern-Zusammenschluss.

In der Nähe der Eimsbütteler Schule gebe es zwar eine Verengung, aber keinen Zebrastreifen, so die Mutter eines Erstklässlers. „Die Autos werden langsamer, halten nicht an, geben teilweise wieder Gas.“ Für Kinder sei das schwierig einzuschätzen, sagt die 41-Jährige.

Verkehr Hamburg: An diesen Straßen werden rote Teppiche ausgerollt

Um für die Problematik mehr Sichtbarkeit zu schaffen, werden am Montag kurz vor Schulbeginn (von 7.30 bis 8.30 Uhr) in der Nähe der Grundschule Arnkielstraße an der Langenfelder Straße/Ecke Oelkersallee und unweit der Christian Morgenstern Schule am Schulterblatt 134/Ecke Eimsbütteler Chaussee 8 rote Teppiche über die Fahrbahnen gerollt.

Diese Kreuzungen sind laut Elterninitiative „besonders problematisch“. Mit den Teppichen wolle man kenntlich machen, dass dort Wege sind, „die viele Kinder zur Schule nehmen müssen“, sagt Alpers. Am Montag soll ihnen dann der „Vortritt im morgendlichen Straßenverkehr überlassen werden“.

Hamburg: So schätzt die Polizei die Gefahr an den Schulwegen ein

Laut Polizei Hamburg gab es in den letzten zwei Jahren am Schulterblatt/Eimsbütteler Chaussee 8 Unfälle mit drei leicht verletzten Personen. Die Straße gelte als Unfallhäufungsstelle, da innerhalb von eineinhalb Jahren Radfahrer in vier Verkehrsunfälle verwickelt waren. An der Kreuzung Langenfelder Straße/Oelkersallee gab es acht Unfälle mit drei verletzten Personen.

Bei keinem wurde ein Kind verletzt, teilt Polizeisprecher Sören Zimbal mit. Insgesamt machen Kinderunfälle in Hamburg nur einen Prozent der verzeichneten Unfälle aus – und das bei einem Anteil von 14,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung. „Das Risiko von Kindern, im Hamburger Straßenverkehr zu verunglücken, ist also als sehr niedrig zu bezeichnen“, sagt Zimbal.

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Für die betroffenen Schulwege wünschen sich die Eltern kenntliche Wege, Zebrastreifen und regelmäßige Kontrollen. In der Grundschule in Altona habe die Initiative bereits erreicht, dass Überwege geschaffen, Bordsteine abgesenkt und Fahrbahnen verengt wurden. „In Abstimmung mit den Bezirken und der Polizei sind immer wieder Verbesserungen entstanden“, sagt Alpers.

Hamburg-Altona: Weiterer Fußgängerüberweg ist „in der Umsetzung“

Ein Fußgängerüberweg in der Langenfelder Straße befinde sich laut Polizei bereits „in der Umsetzung“. Weitere Möglichkeiten für eine sichere Querung werden fortwährend geprüft, sagt Polizeisprecher Zimbal.

Auch sei die Polizei in der Verkehrserziehung und Unfallprävention tätig. Dazu zählen laut Zimbal unter anderem ein Verkehrspodcast, Kitabesuche und ein verbesserter Ausbau von Radwegen. Außerdem gebe es in der Nähe von Schulen und Kitas regelmäßige Kontrollen.