Hamburg. Eine Fläche im Stadtteil wird komplett umgestaltet und soll mit neuem Namen künftig an das Schicksal früherer Anwohner erinnern.

Mehr Aufenthaltsqualität, weniger Autos, mehr Platz für die Anwohner: Kommende Woche soll in Hamburg-Eimsbüttel ein autofreier Platz eingeweiht werden. Dieser entsteht in dem Bereich zwischen Methfesselstraße, Sartoriusstraße und Lappenbergsallee.

Zugleich wird die Fläche einen konkreten Namen erhalten: Parnass-Platz. Dieser soll an Hertha und Simon Parnass erinnern, die Eltern der bekannten Hamburger Publizistin und Schauspielerin Peggy Parnass. Sie lebten in der Methfesselstraße, bevor sie deportiert und ermordet wurden.

Hamburg-Eimsbüttel: Neuer Parnass-Platz wird autofrei

Das Konzept für den autofreien Platz geht auf die „Superbüttel“-Idee der Initiative Kurs Fahrradstadt zurück. Was nun konkret geplant ist: „Der autofreie Bereich lädt zum Erproben des neu gewonnenen Freiraums ein und wird zunächst temporär gestaltet, bevor er endgültig umgebaut wird“, sagt Kai Ammer von Kurs Fahrradstadt. „So können sich insbesondere Anwohnende in die Platzgestaltung weiter einbringen.“

Hier entsteht der neue Parnass-Platz in Eimsbüttel.
Hier entsteht der neue Parnass-Platz in Eimsbüttel.

Diese beinhaltet, dass etwa zehn bis zwölf Parkplätze wegfallen. Der Verkehrsfluss wird sich aber laut Kai Ammer nicht verändern. „Das Bezirksamt lässt den Platz zunächst temporär umgestalten. Dabei geht es nur um den Platzteil mit den schrägen Parkplätzen vor den Häusern 46 bis 50.“

Neuer Parnass-Platz: Zehn Parkplätze fallen für Umgestaltung weg

Zwar würden besagte Parkplätze wegfallen, dafür stünde den vielen Anwohnern künftig ein 250 Quadratmeter großer Platz mit neuer Aufenthaltsqualität, neuen Beet- und Grünstreifen sowie Sitzelementen zur Verfügung.

„Wir wünschen uns, in einem eng bebauten Quartier mit der hohen Dichte an Einwohnerinnen und Einwohnern ihnen einen schönen Platz zu geben, der im Sommer Schatten spendet, an dem Menschen sich gerne draußen aufhalten und ins Gespräch kommen, sowohl an öffentlichen, nicht kommerziellen Sitzmöglichkeiten als auch an stärker belebten Außengastronomie-Aufenthaltsmöglichkeiten. Das wünschen wir uns für den Parnass-Platz“, so Ammer.

„Superbüttel“ bedeutet weniger Parkplätze, mehr Grün, viel Platz für Menschen

Bereits 2014 hatte Ammer die Initiative „Osterstraße autofrei“ für ein lebenswertes und nachhaltiges Eimsbüttel gegründet und knapp 600 Unterschriften gesammelt. Aus der Idee wurde jedoch nichts. Das „Superbüttel“-Konzept entstand 2021 und erfuhr bundesweit Aufmerksamkeit.

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Im Kern geht es darum: „Superbüttel setzt sich aus vielen kleinen Maßnahmen zusammen, um am Ende dem Ziel eines autoärmeren Wohnquartiers mit höherer Aufenthalts- und Lebensqualität näherzukommen“, so Kai Ammer.

Am Sonnabend, 28. Oktober, soll der Platz ab 11 Uhr mit Vertretern des Bezirksamtes eröffnet werden und auch offiziell seinen Namen bekommen. Die Initiative Kurs Fahrradstadt wird mit einem Informationsstand vertreten sein.