Die Bauarbeiten sind mittlerweile beendet. Pendler müssen jedoch noch immer in Busse umsteigen. Nach Weihnachten soll die Strecke zwischen Kellinghusenstraße und Stephansplatz wieder freigegeben werden.

Hamburg. Die U1 zwischen Kellinghusenstraße und Stephansplatz bleibt noch bis zum 26. Dezember gesperrt. Wie die Hochbahn jetzt mitteilte, sollen die Züge ab dem 27. Dezember wieder durchfahren. Am Wochenende wurden die Arbeiten abgeschlossen.

Derzeit pendeln Busse zwischen den beiden Stationen, die Hochbahn empfiehlt jedoch auf die S-Bahn oder die Linien U2 und U3 umzusteigen.

Die Hochbahn bietet den Ersatzverkehr zwischen den Haltestellen Kellinghusenstraße und Stephansplatz in beide Richtungen an. Die Busse fahren im Takt der U-Bahn. Zusätzlich Bahnmitarbeiter zur Information vor Ort im Einsatz.

Für weitere Arbeiten wird die Strecke dann noch an zwei weiteren Nächten gesperrt: In der Nacht vom 27. auf den 28. Dezember von 0 bis 6 Uhr, sowie in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar von 19 bis 5 Uhr.

Grund für die Streckensperrung sind Sanierungsarbeiten von Hamburg Wasser, bei denen es an der Rothenbaumchaussee unter der U-Bahn-Linie zu Sandeinbrüchen durch eine defekte Abwasserleitung, einen sogenannten Düker, kam. So entstand etwa neun Meter unter der Erde ein Hohlraum. Der Betrieb wurde am Mittwochabend sofort eingestellt, um Untersuchungen vorzunehmen. „Nichts geht über die Sicherheit. Alles ist diesem Gebot untergeordnet“, sagte Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum. Der undichte „Trockenwetter-Düker“ wurde sofort vom Netz abgeklemmt, eine zweite Leitung für den Einsatz bei Regenwasser dient als Ersatz. In diese Leitung drang Erde ein. Bei dem Versuch den defekten Düker zu reinigen, entstand ein Hohlraum von etwa 1,5 Kubikmetern, der sich mit Wasser füllte.

Der Schaden entstand an einer fast 90 Jahre alten Wasserleitung

Der Schaden an der Leitung aus dem Jahr 1926 sei „eine altersbedingte Schwäche“, erklärt Ingenieur Ralf Heierhorst von Hamburg Wasser. Solche Stahlleitungen kommen im 5500 Kilometer großen Netz, das Hamburg Wasser betreibt, noch öfter vor. Bereits am Mittwoch wurde eine Spezialfirma vom JadeWeserPort abgezogen, um den Hohlraum mit Beton zu füllen. Die Zementflüssigkeit floss jedoch immer wieder weg, der Versuch wurde abgebrochen. Zahlreiche und sehr genaue Messungen waren zudem nötig, um einen zu hohen Druck bei den Injektionsbohrungen zu vermeiden.

„Das erfordert Zeit, sonst besteht die Gefahr, den Tunnelblock anzuheben“, sagt Andreas Strotkamp, verantwortlicher Ingenieur für Bahnanlagen bei der Hochbahn. „Viele Genehmigungen und Abstimmungen sind nun erforderlich, um die Reparaturen durchzuführen. Das braucht seine Zeit.“ Immerhin sei die Hauptschadstelle schnell gefunden worden.

Durch 120 Bohrungen soll nun der Hohlraum mit Beton gefüllt werden. Das dauert. „Wir sind jetzt bei der zweiten Bohrung“, sagte Heierhorst am Freitag. Daher werde es bis nach Weihnachten dauern, bis die Strecke wieder freigegeben werden kann. „Es ist eine unerfreuliche Belastung für die Fahrgäste zum Jahresende“, sagte Hochbahn-Sprecher Kreienbaum.