Die Schüler können so den bewussten Umgang mit Regenwasser lernen. Der erste RISA-Schulhof ist ein gemeinsames Projekt der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt.

Hamburg. Mit Mulden und offenen Pflasterrinnen möchte sich die Grundschule Wegenkamp in Zukunft vor Starkregen und Überschwemmungen schützen. Mithilfe des Projekts RISA (RegenInfraStrukturAnpassung) ist in den letzten Monaten auf dem Schulhof in Stellingen ein offenes Entwässerungssystem entstanden, das in Hamburg bislang einmalig ist. „Durch Umbau und Sanierung ist es an der Grundschule Wegenkamp gelungen, dass das bei Regen anfallende Wasser zielgerichtet auf dem Schulgelände zurückgehalten und verzögert ins Siel abgegeben wird“, sagt Umweltsenatorin Jutta Blankau (SPD). Das Wasser fließt über zahlreiche Regenrinnen von den Dächern in Pflasterrinnen und wird von dort in drei Mulden geleitet. Hier verdunsten etwa zehn Prozent des Wassers, der Rest wird an Siele abgegeben.

„Wegen ihrer oft enormen Dach- und Hofflächen sind Hamburgs Schulen ein idealer Ort zum Erlernen eines neuen Umgangs mit Regenwasser“, sagt Christian Günter, RISA-Projektleiter bei Hamburg Wasser. Gleichzeitig können durch das neue System Entwässerungskosten gesenkt werden. Die mit Gras bewachsenen Mulden heben den Schulhof zudem von der Pflastersteinoptik vieler anderer Schulhöfe ab.

Der erste RISA-Schulhof ist ein gemeinsames Projekt der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Schulbau Hamburg sowie Hamburg Wasser. Entstanden war die Idee auf der Stadtwerkstatt „Hamburg: Dein Regen – Fluch oder Segen?“ im November 2012. Bei der öffentlichen Diskussionsveranstaltung standen die Auswirkungen von Starkregen im Zuge des Klimawandels im Mittelpunkt. Für die Umsetzung an anderen Schulen wurde das Handbuch „Regenwassermanagement an Hamburger Schulen“ entwickelt. Als nächstes soll die Schule Lutterothstraße in Eimsbüttel ein offenes Bewässerungssystem erhalten.