Hamburg. Die Kinder- und Jugendeinrichtung "Plakatwerkstatt" in Hamburg-Lokstedt - seit 25 Jahren ist sie beliebte und feste Größe im Stadtteil, Hunderte Mädchen haben hier schon gewerkelt und gelernt, dabei exklusive Buchumschläge oder kunstvolle Schachteln hergestellt. Doch jetzt stehen der Plakatwerkstatt massive Kürzungen bevor: Ab 2013 sollen der Einrichtung am Veilchenstieg 22.000 Euro gestrichen werden.
Das ist rund ein Viertel des bisherigen Etats. Grund sind die vom Senat beschlossenen Kürzungen bei der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie bei der Familienförderung. Der Senat will in diesem Bereich ab 2013 3,5 Mio Euro pro Jahr einsparen. Im Bezirk Eimsbüttel bedeutet dies eine Einsparung von 365.000 Euro. Betroffen wären insgesamt neun Einrichtungen.
Für die kleine Plakatwerkstatt mit nur 1,5 festen Mitarbeiterstellen wäre die Kürzung ein enormer Verlust, der die Leiterin Dagmar Grabbert vor Probleme stellt: "Wir werden die halbe Stelle aufgeben müssen und sehen uns gezwungen, unser bisheriges Angebot zu kürzen."
Die handwerklich orientierte Freizeitwerkstatt, die zum Verein Jugendsozialarbeit Apostelkirche gehört, gibt es bereits seit 25 Jahren. Vor allem Mädchen ab neun Jahren können hier die Handwerke Buchdruck, Buchbinden, Buntpapierherstellung und Kartonage entdecken und erlernen. Aber auch Familiensonntage, an denen Eltern mit ihren Kindern gemeinsam basteln können, Kurse für Frauen, ein Ferienprogramm und seit Kurzem auch Wahlpflichtkurse und Projekttage an Schulen bietet die Plakatwerkstatt an.
Dieses Angebot wird die Plakatwerkstatt, die sich zwar nur zu einem relativ kleinen Teil auch aus Spenden finanziert, im nächsten Jahr nicht aufrecht erhalten können, fürchtet Dagmar Grabbert: "Besonders die Kooperationen mit den Schulen sehe ich gefährdet. Das Nachmittagsangebot für Kinder beispielsweise der Vizelinstraßenschule können wir so nicht erhalten." Der Jugendhilfeausschuss, der am kommenden Montag wieder tagt, muss dem vom Jugendamt gestellten Vorschlag auf Kürzung noch zustimmen. Auf ihrer Internetseite ruft die Plakatwerkstatt dazu auf, sich für den Erhalt der Einrichtung einzusetzen und Briefe an das Bezirksamt Eimsbüttel und den Jugendhilfeausschuss zu schreiben.
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