Händler an der Osterstraße fürchten Verluste wegen behindertengerechten Umbaus der Bahnstation. Arbeiten sollen im Spätsommer beginnen.

Hamburg. Mitten im März gibt es Ärger um einen Weihnachtsmarkt. Grund ist der behindertengerechte Umbau der U-Bahn-Station Osterstraße . Nach derzeitigen Planungen sollen die Arbeiten im Spätsommer beginnen und etwa ein Jahr dauern. Auch am Fanny-Mendelssohn-Platz soll dann gebaut werden, da hier ein Fahrstuhl platziert wird. Dort ansässige Einzelhändler und die Aktionsgemeinschaft Quartier Osterstraße begrüßen die Umgestaltung zwar grundlegend, haben aber ein Problem mit dem Zeitraum der Baustelle. Ihre Sorge: Wegen des Umbaus könne der Weihnachtsmarkt auf dem Platz nicht stattfinden.

"Das würde für unseren Standort Osterstraße eine herbe Beeinträchtigung bedeuten", schreibt Kai Riedel von Karstadt an die Bezirksversammlung Eimsbüttel. Schließlich handle es sich bei der Vorweihnachtszeit um die umsatzstärksten Wochen für den Einzelhandel. Viele Marktbesucher verbinden den Glühwein oder die Karussellfahrt mit Einkäufen in den umliegenden Geschäften. Von Edeka Niemerszein liegt ein ähnliches Schreiben vor. "Für den Einzelhandel hat der Markt eine weitaus größere Bedeutung als das Osterstraßenfest", steht darin. Es solle doch erst der Aufzug auf der gegenüberliegenden Seite gebaut werden und erst ab Anfang 2013 der auf dem Platz. Die CDU springt den Händlern zur Seite und hat einen Antrag in die Bezirksversammlung eingereicht, der ebenfalls einen späteren Baubeginn fordert. "Das Vorhaben wurde schlecht koordiniert", sagt Michael Westenberger (CDU).

+++ Aufstiegskampf im U-Bahnhof an der Osterstraße +++

Bauträger ist die Hochbahn. "Es ist richtig, dass es zu Einschränkungen kommen wird, es ist nicht richtig, dass der Weihnachtsmarkt nicht stattfinden kann", sagt der Sprecher des Unternehmens, Christoph Kreienbaum. So soll zum Beispiel nicht der ganze Platz gesperrt werden. In abgewandelter Form könne der Markt stattfinden. Mögliche Einschränkungen habe man gegen zwei Faktoren abgewogen: Die Erwartung der Bürger, dass der Umbau möglichst zügig beginnt, und die Auswirkungen auf das Gesamtprogramm der umzubauenden Stationen. "Diese Abwägung ist zugunsten eines frühen Baubeginns gefallen", sagt Kreienbaum.