Erstmals seit drei Jahren gibt es Nachwuchs bei den Tapiren. Ein außergewöhnlich neugieriges und aktives Jungtier ist da.

Hamburg. Parima sieht aus, als sei sie gerade aufgestanden. Die großen, runden Ohren sind noch ein bisschen schlapp, der Gang ist etwas wackelig, den gestreiften Pyjama hat sie auch noch an. Aber dann kommt plötzlich Bewegung in das zwei Wochen alte Tapirmädchen. Es schnuppert, schaut sich um, rennt los. Das neue Gehege bei Hagenbeck ist riesengroß, überall hat Tierpfleger Thomas Günther Leckerbissen versteckt - und spielen im Schlafanzug macht doch so viel Spaß.

Mehr als drei Jahre ist es her, dass es bei den Flachland-Tapiren im Tierpark Nachwuchs gab. Mit dem fehlenden Nachwuchs wurde es immer ruhiger auf der Anlage hinter den Haustieren. Seit dem 1. Mai aber ist für Weibchen Carmina, 9, und Männchen Xingo, 20, Schluss mit dem gemütlichen Abhängen. Ein außergewöhnlich neugieriges und aktives Jungtier ist da, dem Hagenbecks Tierpfleger den Namen Parima gaben und es damit nach dem Parque Nacional Parima-Tapirapecó, einem Naturschutzgebiet in Venezuela, benannten.

Wunderhübsch sieht die Kleine aus mit den hellen Streifen und Tupfen auf ihrem ansonsten braungrauen Fell. Ein bisschen wie ein Frischling. Und wie auch beim kleinen Wildschwein dient diese auffällige Färbung vor allem der Tarnung.

Die Fläche der Anlage wurde verdoppelt und mit steilen Böschungen, einem Hochweg und zahlreichen Weidenbäumen für die Tiere interessanter gemacht. Inzwischen dürfte es auch schon kräftig nach Tapir riechen, denn Papa Xingo hatte beim ersten Ausflug auf die neue Anlage weder Augen für die Leckereien noch für die Besucher hinter dem Zaun. Er musste überall markieren, um das Gelände für die Familie zu sichern.

Parima ließ sich davon nicht stören, untersuchte lieber das herumliegende Gemüse und lutschte an einer Möhre. Und dann war für sie auch schon wieder Schluss mit dem ersten Ausflug nach draußen. Mama Carmina rief zum Mittagsschlaf, und das Trio wackelte zur Kuschelrunde in den Stall.