Von Thomas Heyen

Tatenberg.
Manfred Zimmermann ist mit seiner Geduld am Ende: Der 65-jährige Kajakfahrer bemüht sich seit Jahren um Stege vor und hinter der Tatenberger Schleuse, damit Boote umgesetzt werden können. Denn zahlreiche Freizeitsportler haben Schwierigkeiten, mit ihren Kajaks, Kanus und Ruderbooten die Dove-Elbe im Bereich der Schleuse zu passieren. Doch bisher hat sich Zimmermann, Mitglied des Bergedorfer Kanu-Clubs (etwa 130 Aktive), vergeblich um eine Lösung bemüht.

"Wir sind regelmäßig in unseren Kajaks auf der Dove-Elbe und der Stromelbe unterwegs. Die Schleusung stellt leider seit eh und je ein Problem dar", sagt Zimmermann. Erst vor Kurzem seien Zimmermann und sechs seiner Sportsfreunde, allesamt Senioren, mit fünf Kajaks in die Schleuse gefahren, um von der Strom- auf die Dove-Elbe zu gelangen. "Wir mussten 30 Minuten bis zum Start der Schleusung warten, obwohl wir vorher angerufen und uns angemeldet hatten. Das Warten im Abgasgestank der Motorboote ist kein Vergnügen. Zum Bezahlen musste dann einer von uns über eine schmale, glitschige und mit scharfen Muscheln bewachsene Leiter etwa acht Meter hochklettern", sagt er.

Eine Alternative zur Schleusung sei das Umtragen der Kajaks, die, mit Paddel, jeweils etwa 35 Kilogramm wiegen. "Aber auf der Stromelbeseite, im Bereich der Spundwand, fehlt ein Schwimmsteg. Denn so kommen wir dort kaum aus dem Wasser oder hinein." Der Gezeitenunterschied von sieben bis acht Metern sei entscheidend, mache das Umsetzen ohne Steg bei Niedrigwasser sogar unmöglich. Ein weiterer Steg müsse auf der Dove-Elbe, kurz vor der Schleuse, angebracht werden, meint Zimmermann. Er schätzt die Kosten für die (rollbaren) Aluminiumkonstruktionen auf jeweils 5000 Euro.

Zimmermann habe sich mehrfach an den Präsidenten des Hamburger Kanuverbandes, des Dachverbandes der Bergedorfer Kanuten, gewandt. "Er hat Unterstützung zugesagt, aber bisher ist nie etwas passiert", sagt der 65-Jährige, der darauf verweist, dass er und seine Vereinskameraden regelmäßig Mitgliedsgebühren an den Hamburger Verband zahlen. Zimmermann: "Wenn schon zwei kleine Stege ein solches Problem darstellen, wie sollen dann erst Olympische Spiele ausgerichtet werden?"

Die Stege würden zahlreichen Wassersportlern das Leben erleichtern, betont der 65-Jährige. "Allein bei unserer 'Vierlandenfahrt', die jährlich rund 200 Sportler aus ganz Deutschland lockt, müssen etwa 50 Kajakfahrer die Schleuse passieren." Die nächste "Vierlandenfahrt" ist am 19. September.