Kirchwerder
(ld).
Noch mehr Stühle passten am Mittwochabend wirklich nicht mehr in die Pastoratsscheune am Kirchenheerweg. Mehr als 100 Gemeindemitglieder waren zur "Sondersitzung" des Scheunenschnacks gekommen mit der Hoffnung, mehr über die Gründe für den schwelenden Konflikt zwischen den beiden Pastoren Ulrich Billet, Gottfried Lungfiel und dem Kirchengemeinderat (KGR) zu erfahren (wir berichteten). Als besonderen Gast konnten die Gemeindemitglieder, darunter auch drei Mitglieder des KGR sowie beide Pastoren, Pröpstin Dr. Ulrike Murmann in ihren Reihen begrüßen. Wie es um den Verbleib der beiden Pastoren in Kirchwerder steht, dazu äußerte sie sich jedoch nicht. "Wir sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Das hat überhaupt nichts mit der Kirche zu tun, sondern ist in jedem anderem Unternehmen bei Personalangelegenheiten genauso", sagt Dr. Ulrike Murmann.

Seit der Rückkehr aus ihrem Urlaub habe sie kaum was anderes gemacht, als sich um die Gemeinde St. Severini zu kümmern und zu sorgen. Man müsse alles dafür tun, dass die Gräben in Kirchwerder nicht noch größer werden und noch mehr kaputtgeht. "Jeder sollte dazu beitragen, um Brücken zu bauen", sagt die Pröpstin.

Ein Verfahren, um eine sogenannte "Störung" in einer Gemeinde zu klären, sei noch nicht in Gang gesetzt, betont Murmann. "Wir hoffen, unterhalb des Verfahrens zu einer Lösung zu kommen", sagt die Pröpstin. Ansonsten würde viel zerstört: "Sie würden Jahre brauchen, um auf dieser kaputten Erde etwas pflanzen zu können", sagt sie. Zum Wohl der Gemeinde sei es nun wichtig, dass miteinander geredet wird.

Im kleinen Kreis sollen Pastoren, Mitglieder des KGR, Pröpstin sowie ein Mediator zusammenkommen. Pastoren und KGR-Mitglieder signalisierten am Mittwoch ihre Bereitschaft für das Gespräch, alle anwesenden Gemeindemitglieder stimmten zu, diesen Weg unterstützen zu wollen. "Ein positives Signal, das hoffnungsvoll stimmt", sagt Walter Eckartsberg, Sprecher des Scheunenschnacks.