Allermöhe
(ld).
Die sitzungsfreie Zeit im Hamburger Rathaus nutzt André Trepoll, um die Bezirke besser kennenzulernen. "Man muss Dinge direkt erfahren, um sie bewerten zu können", sagt Trepoll.

Nach der herben Wahlschlappe der CDU bei der Bürgerschaftswahl im Februar hat der 38-Jährige den Vorsitz der CDU-Bürgerschaftsfraktion übernommen. "Das Ergebnis war natürlich ein Schock für uns", sagt er. "Aber wir haben nicht den Mut verloren, uns da wieder rauszustrampeln."

Bei gut 35 Terminen lernte er in den vergangenen Wochen verschiedene Institutionen der Stadt kennen, die Tour durch Bergedorf führte ihn gemeinsam mit Dennis Gladiator, Kreisvorsitzender der CDU Bergedorf und Mitglied der Bürgerschaft, zu Flüchtlingen, Windkraftanlagen sowie dem Logistikzentrum der Gebrüder Heinemann im Gewerbegebiet Allermöhe. "Eben noch ländliche Idylle und kurz darauf ein Global Player im Gewerbegebiet. All das bietet Bergedorf und macht es so reizvoll", sagt Dennis Gladiator.

Ein positives Bild zeichnete Trepoll von der Zentralen Erstaufnahme Auf dem Sülzbrack. Dennoch sprach er sich dafür aus, den Platz als Festfläche wieder nutzbar zu machen und statt der ZEA dort eine kleinere Einheit zu erhalten und an anderer Stelle weitere Plätze zur Unterbringung zu schaffen. "Es geht uns nicht darum, Kapazitäten zu reduzieren", betont Dennis Gladiator. Vor allem dürfe es keine "Rieseneinheiten" geben, wie jüngste Behördenpläne es am Mittleren Landweg vorsehen (wir berichteten).

Ebenso mahnt André Trepoll nach dem Besuch des Windparks am Kiebitzdeich an, beim Bau neuer Windkraftanlagen die Interessen der Energiewende und des Allgemeinwohls abzuwägen. "Wenn die Anlagen so dicht an die Wohnbebauung herankommen, erfährt es irgendwann seine Grenzen", sagt der Fraktionsvorsitzende.