Von Thomas Heyen

Zollenspieker.
Bei der Wahl der Erntemajestäten, gestern im Zollenspieker Fährhaus, gab es nur Siegerinnen: Alle drei Kandidatinnen wurden von den Juroren, darunter Bezirksamtsleiter Arne Dornquast, ausgewählt. Die neue Erntekönigin heißt Inken Bornhöft. Die 21-Jährige aus Kirchwerder war die bisherige Ernteprinzessin. Sie hat wiederum gleich zwei Prinzessinnen zur Seite, Victoria Schering (20) aus Ochsenwerder und Natalie Zboinski aus Allermöhe. Auch die 26-Jährige ist ein alter Hase in dem majestätischen Geschäft. Sie war bereits bis vor zwei Jahren Ernteprinzessin.

Marlis Clausen, Vorsitzende der Gemeinschaft Vier- und Marschlande (GVM), Ausrichter der Wahl, hatte den Juroren empfohlen, beide Kandidatinnen zur Prinzessin zu wählen. "Die Majestäten haben im Jahr rund 40 Auftritte, bei denen sie die Vier- und Marschlande und Hamburg repräsentieren. Da sind zwei Prinzessinnen von Vorteil, falls eine mal keine Zeit hat", sagt Marlis Clausen. Die GVM will auch bei der nächsten Wahl, in zwei Jahren, wieder die Königin aus den Prinzessinnen rekrutieren. "Die Zeit als Prinzessin ist schließlich die perfekte Lehrzeit", sagte gestern die Sängerin Charlene, die die Wahl vor etwa 60 Gästen moderierte.

Dass es gestern nur Siegerinnen gab, liegt an einem eigentlich unschönen Umstand: Drei Kandidatinnen hatten quasi in letzter Minute abgesagt. Sie waren sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sie den majestätischen Aufgaben gewachsen sind, sagt Marlis Clausen. Denn die Erntekönigin und ihre Prinzessinnen werden künftig die Vier- und Marschlande auch im Hamburger Rathaus repräsentieren, etwa bei Empfängen und Staatsbesuchen dabei sein. "Dafür werden die Majestäten speziell geschult", sagt die GVM-Vorsitzende.

Die neue Königin arbeitet als Sozialpädagogische Assistentin (Kindergärtnerin) in der Kita St. Petri und Pauli in Bergedorf. "Nebenbei helfe ich meinem Vater beim Blumenverkauf an seinem Wochenmarktstand", sagt sie. In den beiden Jahren als Königin habe sie viele neue, tolle Eindrücke gesammelt: "Gleich bei meinem ersten offiziellen Termin bin ich der Bundeskanzlerin begegnet, am Rande einer Wahlveranstaltung. Sie hat sogar mit ihren Händen das bekannte Herz geformt. Das war spannend." Die junge Frau, die als Kind in der Vierländer Speeldeel getanzt hat, fühlt sich "immer schon sehr verbunden mit dem Landgebiet".