Von Thomas Heyen

Zollenspieker.
Darek Bednarkiewicz (40), Betreiber der Erlebnis-Reederei Zollenspieker-Hoopte, setzt verstärkt auf Minikreuzfahrten. Der Stiefsohn von Karl-Heinz Büchel, der seit dem Tod von "Käpt'n Kudd'l" im Oktober 2014 dessen Fähr- und Fahrgastschiffbetrieb weiterführt, bietet verstärkt auch lange Touren an.

"Unser Fahrgastschiff 'Käpt. Kudd'l' ist das einzige aus der Region Bergedorf, das über Wittenberge hinaus die Elbe stromabwärts befahren darf", sagt Bednarkiewicz. Deshalb werden die Fahrten nach Glückstadt, Stade und von 2016 an sogar Cuxhaven mit dem "großen Pott" der Erlebnis-Reederei unternommen. Die "Käpt. Kudd'l" hat Platz für maximal 120 Passagiere, auf dem Oberdeck gibt es 130 weitere Sitzplätze. Die Flotte von Bednarkiewicz, den Büchel sich ausdrücklich als Unternehmensnachfolger wünschte, umfasst zwei weitere Fahrgastschiffe: die "St. Nikolaus" (96 überdachte Plätze) und die Hafenbarkasse "Patrick" (60 Plätze).

Erstmals in dieser Saison im Angebot ist die Tour "Speicherstadt trifft Tapas", eine dreieinhalbstündige Rundfahrt durch Hafen und Speicherstadt mit Büfett. "Viele Stammgäste wussten nicht, was Tapas sind, deshalb waren die ersten beiden Fahrten schlecht besucht. Aber jetzt haben sich die Touren mit den spanischen Leckereien und Sangria herumgesprochen - und sind sehr begehrt", sagt Alexandra Liebaug.

Auch Abstecher zum Schiffshebewerk Scharnebeck stehen erstmals im Fahrplan. Aus dem Programm fliegen die Touren nach Lauenburg. "Sie sind nicht gefragt", sagt Alexandra Liebaug, Ehefrau des Reeders.

Start und Stopp ist bei allen Fahrten an den Fähranlegern Zollenspieker und - kurz danach beziehungsweise kurz davor - Hoopte. Karten für alle Touren sind auf der Fähre beim Kassierer erhältlich. Die 43-Jährige empfiehlt, gerade bei gefragten Events wie Hafengeburtstag, Cruise Days oder "Elbe brennt" Karten frühzeitig zu kaufen oder zu reservieren. Erreichbar ist sie über Tel. (040) 69 64 78 76.

Wenn Bednarkiewicz hinter dem Steuer der "Käpt. Kudd'l" steht, ist auch Alexandra Liebaug meist mit an Bord. "Ich bin dann die erste Ansprechpartnerin für die Fahrgäste und koordiniere den Service", sagt sie. Das Ehepaar beschäftigt sieben Angestellte, darunter drei weitere Schiffsführer, und bis zu 15 Aushilfen.

Auch den Fährbetrieb will das Ehepaar weiter ausbauen: "Wir haben diverse Speditionen angeschrieben und sie über Rabatte und die Möglichkeit der monatlichen Abrechnung informiert. Viele Firmen wissen nicht, dass die Fähre auch schwere Lkw transportieren kann", sagt Alexandra Liebaug. Ihr Mann, der meist selbst steuert, wenn die "Hoopter Möwe 2" zwischen Zollenspieker und Hoopte pendelt, ergänzt: "Wir haben sogar eine Transportlizenz für Fahrzeuge mit Gefahrgut."

Die Preise, betont der 40-Jährige, seien "seit 2008 unverändert". Nachdem es in der Vergangenheit Beschwerden gegeben hatte, sind längst auch "wetterfeste Preisaushänge" auf der Fähre und im Bereich der Anleger zu finden.