Ochsenwerder
(ld/cn).
Schon wieder eilten Polizei und Feuerwehr am Freitag zum Hohendeicher See. Nachdem erst am Donnerstag am Oststrand ein Nichtschwimmer vor dem Ertrinken gerettet worden war (wir berichteten), suchten die Einsatzkräfte gestern am Surfstrand nach einer Leiche.

Hintergrund: Am Donnerstagnachmittag besuchte eine Frau mit mehreren Freunden die Badestelle-West des Hohendeicher Sees. Gegen 15 Uhr schwamm sie in etwa 25 Meter Entfernung zum Ufer, als sie angeblich einen leblosen Körper unter sich auf dem Grund des Sees entdeckte. Sie erzählte umgehend ihren Begleitern von der grausigen Beobachtung - doch diese nahmen dies nicht ernst. Auf einen Gang zur Polizei verzichtete sie daher zunächst. Doch das Erlebte ließ die Schwimmerin über Nacht nicht los - und so meldete sie sich am Freitagmorgen bei der Polizei in Altona.

Die Beamten nahmen die Beobachtung ernst, rückten mit vier Streifenwagen zum Oortkatenufer aus. Der Polizeihubschrauber "Libelle" flog am Mittag den beliebten Badesee im Tiefflug ab. Der Surfstrand wurde für Besucher gesperrt, Badende mussten das Wasser verlassen.

Gegen 14.30 Uhr trafen Rettungstaucher der Feuerwehr ein, um den dort bis zu acht Meter tiefen See abzutauchen. Nach einer gut dreistündigen Suche wurde der Einsatz jedoch ohne den Fund einer Leiche beendet. Aufgrund des warmen Wassers könne es durchaus sein, dass die Leiche sich mit Gasen gefüllt habe und unter Wasser zu einer entfernten Position im See gedriftet sei, so der Einsatzleiter der Tauchergruppe.

Ob die gezielte Suche, möglicherweise mit technischer Unterstützung eines Sonargerätes, in den kommenden Tagen noch einmal aufgenommen wird, war am Freitagabend noch unklar. Die Polizei schätzt die Beobachtung der Zeugin als durchaus "glaubhaft" ein, konkrete Hinweise auf eine am Hohendeicher See vermisste Person habe die Kripo aber nicht.