Dieses Jahr gibt es besonders viele Stare in den Vierlanden. In Nistkästen und Höhlen aller Art haben sie ihren Nachwuchs erfolgreich aufgezogen. Nach der Brutzeit mausern die Altstare ihr Gefieder zum "Schlichtkleid". Die Körperfedern schimmern metallisch schwärzlich mit grünem Anflug und haben nun weiße Spitzen, die den ganzen Körper hell gepunktet erscheinen lassen. Der Schnabel leuchtet nicht mehr in Gelb, sondern ist nun dunkel gefärbt. Die flüggen Jungstare zeigen in ihrem Jugendkleid erste dunkle Federn mit weißen Spitzen auf ihrem meist noch hellbraunen Gefieder.

Jung- und Altstare sammeln sich nun zu immer größeren Schwärmen. Nachts werden gemeinsame Schlafplätze genutzt, und in den Abendstunden kann man über den Kirchwerder Wiesen ganze Wolken von Staren beobachten, die sich dann häufig in größeren Schilfgebieten zum Schlafen niederlassen.

Die eindrucksvollen synchronisierten Flugmanöver der Stare mit immer neuen Choreografien sind noch bis in den Spätherbst zu beobachten. Dieses Verhalten der bewegten Schwarmbildung ist eine erfolgreiche Strategie, Fressfeinde zu irritieren. Der einzelne Star kann in der Gruppe kaum vom Falken, Habicht und Sperber gezielt angeflogen werden.

Der ursprünglich europäische Star ist durch Einbürgerung auf anderen Kontinenten zu einem der häufigsten Vögel der Welt geworden. Er ist etwas kleiner als die Amsel, und im Gegensatz zur Amsel bewegt sich der Star auf dem Boden schreitend und nicht hüpfend. Die Nahrung der Stare besteht im Frühjahr aus Insekten, Würmern und Schnecken. In der Zeit, in der Früchte reifen, machen sie sich bei Gartenbesitzern äußerst unbeliebt, wenn Kirschen, Johannisbeeren, Äpfel und Weintrauben angepickt werden. Wenn ganze Starenschwärme in einen Kirschbaum einfallen, verhindert nicht einmal ein Netz den Raub. Die spitzen, langen Schnäbel erreichen auch durch die Netzlöcher die Früchte. Immerhin bleibt durch ein Netz der größte Teil der Kirschen verschont.

Im März oder April kehren Stare aus dem Mittelmeerraum zurück, die weißen Federspitzen sind abgenutzt und das Gefieder leuchtet metallisch, es ist ihr Prachtkleid. Kennzeichnend ist der anhaltende schwätzende Gesang und das Imitieren anderer Tierstimmen. Stare gehören zu den ersten Frühlingsboten.