Allermöhe
(ld).
Mit Tempo 200 über die Bergedorfer Straße rasten vor zwei Wochen zwei Hamburger. Dort, wo eigentlich nur Tempo 80 erlaubt ist, lieferten sich die Männer aus Mümmelmannsberg und Oststeinbek ein illegales Rennen. Ein Geschwindigkeits-Messfahrzeug der Polizei zeichnete die irre Fahrt auf und konnte die Raser stoppen. Dadurch rückt nun auch die sogenannte "Cruiser-Szene" wieder in den Blick der Öffentlichkeit, wie aus einer Senatsanfrage hervorgeht.

Mit ihren hochwertigen Fahrzeugen und Sportwagen trifft sich die "Cruiser-Szene" seit 2011 regelmäßig freitags auf einem Tankstellengelände in Allermöhe, um sich mit Gleichgesinnten über ihre Liebe zu den PS-starken Boliden auszutauschen. Über die Treffen, meist nur in der Zeit von April bis Oktober, wird in Internetforen informiert. In der Spitze wurden bei derartigen Treffen bis zu 800 Fahrzeuge und 1200 Personen registriert. Das durchschnittliche und stark witterungsabhängige Aufkommen beträgt etwa 300 bis 350 Fahrzeuge mit bis zu 600 Personen pro Treffen.

Von illegalen Rennen, wie am 22. Juli auf der Bergedorfer Straße, sei Hamburg laut Senatsantwort nur selten betroffen. Entsprechende Erkenntnisse zu Planungen von organisierten illegalen Autorennen, die das Bundesgebiet betreffen, werden durch das Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen zentral gesammelt und an die Länder weitergegeben.

Da auch der Jungfernstieg immer wieder genutzt wird, um die aufgemotzten Fahrzeuge zu präsentieren, wird dort in Kürze ein Blitzer installiert.

Und auch die Cruiser-Szene in Allermöhe haben die Beamten fest im Blick: Regelmäßig sind freitags in der Zeit von 18 bis etwa 1 Uhr bis zu 30 Beamte im Einsatz. Da die Szene mit präventiven Maßnahmen in sozialen Netzwerken kaum zu erreichen ist, setzt die Polizei auf sogenannten Sicherheitstage in Ausbildungsbetrieben: Dabei werden die jungen Menschen mit Videos zu gefahrträchtigem Verhalten konfrontiert und in Diskussionen Gefahren transportiert.