Kirchwerder
(ld).
Es war die Erfüllung ihres Kindheitstraums: "Ein eigener Ponyclub, wie bei Bibi & Tina", sagt Angela Kaditschke, die einst leidenschaftlich gern den Pferdegeschichten auf Hörspielkassette lauschte. Mit sechs Freunden hat sie "Kadi's Ponyclub e.V" gegründet - vor mittlerweile 20 Jahren. "Wer hätte das gedacht. Aus einer Laune heraus entstanden, hat es seinen Lauf genommen", sagt die 47-Jährige. Am Kirchwerder Hausdeich gegenüber Hausnummer 102, hat "Kadi's Ponyclub" seitdem seinen Sitz.

Im Stall finden die Ponys einen geschützten Unterstand - wenn sie nicht gerade auf den Weiden oder in der Umgebung den Auslauf genießen. Ein Wohnwagen und heimelige Hollywoodschaukel zieren den mit Blumen geschmückten Garten, in dem die Langhaardackel "Flummi" und "Radieschen" mit viel Energie herumtollen. Auf dem Sandplatz trainieren Ross und Reiter für Spring-, Dressur- und Vielseitigkeitsturniere.

"Das hätte uns am Anfang kaum einer zugetraut, was wohl auch am Namen lag", sagt Angela Kaditschke. Seit vielen Jahren züchtet sie zudem mit ihren eigenen neun Ponys erfolgreich. Im Verein stehen derzeit 26 Tiere, in der großen Mehrheit Welsh-Cobs, alle in Privatbesitz.

Fast alle Tiere stammen mittlerweile aus ihrer Zucht. Das belegen auch ihre Namen. Der Nachname von Angela Kaditschke war in Abkürzung nicht nur Namensgeber für den Club, sondern führt auch jeden Ponynamen an.

Einsamer Schimmel unter den Welsh-Cobs in ihren verschiedenen Brauntönen ist "Chicco". Der Shetty-Mix wurde vor dem Schlachter gerettet, er ist besonders beim Nachwuchs beliebt. Alena ist mit fünf Jahren die Jüngste unter gut 20 Club-Mitgliedern und "Chicco" ihr Liebling, "weil er so schön aussieht".

Seit Einführung der Ganztagsschule muss Angela Kaditschke um den Reiternachwuchs hart kämpfen. Sie hat die Reitzeiten auf 15 bis 18 Uhr nach hinten verlegt. "Dass ein Schulkind um 14 Uhr Zeit hat, ist heute utopisch." Dafür schließen sich immer mehr ältere Reiter dem Club an. "Erwachsene erfüllen sich einen Kindheitstraum. Sich zum ersten Mal auf einen wackelnden Koloss zu schwingen, ist einfach toll", sagt die Club-Chefin. "Aus unserem Pony-Club vor allem für Kinder ist inzwischen ein Ü-30-Club geworden." Kinder sind in der Minderheit.

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