Von Thomas Heyen

Altengamme.
Die Arbeiten in den Borghorster Elbwiesen gehen stetig voran. Bis zum Beginn der Sturmflutsaison am 15. September müssen die Arbeiten in den Hochwasserbereichen beendet werden, etwa die wasserseitigen Arbeiten an der Böschung des Leitdamms, der zu einer Straße mit Geh- und Radweg ausgebaut wird. An dem Siel- und Schöpfwerk, durch das das künstliche Süßwasserwatt im September 2016 geflutet werden soll, wird hingegen auch im Herbst und Winter gearbeitet.

Der Anschluss des Leitdamms an den Altengammer Hauptdeich ist hergestellt, eine gepflasterte Rampe führt zum Treibselweg, von wo aus Geäst und anderes Treibgut eingesammelt werden kann. Die Straße auf dem 1,3 Kilometer langen Leitdamm verbindet ab Frühjahr 2016 den Altengammer Hauptdeich mit dem Horster Damm/Am Schleusenkanal.

Der Erdaushub im Sielbauwerk, über das die Leitdamm-Straße führen wird, ist fast beendet, berichtet Diplom-Ingenieurin Nina Berger. Die 36-Jährige koordiniert die Unternehmung der ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft. Tausende Kubikmeter Sand und Schlamm wurden aus der 40 mal 21 Meter großen Baugrube befördert. Die 125 bis zu 24 Meter langen Doppelbohlen, die im Frühjahr über Wochen in den Boden einvibriert wurden, ragen bis auf Höhe der Leitdamm-Oberkante (etwa 8,40 Meter NN) aus der Baugrube heraus.

Der Sand aus der Grube wird für die Verbreiterung des Leitdamms oder für die Aufhöhungsflächen im Watt genutzt. "Im Bereich der Aufhöhungsflächen sollen tideabhängige Auenwälder entstehen, sich verschiedene Baum- und Pflanzenarten ansiedeln", sagt Nina Berger. Andererseits wird - auch im Herbst - Sand aus dem künftigen Überflutungsgebiet abgetragen.

Am Leitdamm entstehen Rad-, Geh- und Treibselweg in sieben Abschnitte à 200 Metern. Mit dem Bau der Straße wird im April begonnen.

Die Bauarbeiten auf den Borghorster Elbwiesen hatten im Frühjahr 2014 begonnen. Eine zwölf Hektar große Fläche wird als Süßwasserwatt profiliert. Das tideabhängige Süßwasserwatt ist eine Ausgleichsmaßnahme für die Airbus-Erweiterung am Mühlenberger Loch. Gesamtkosten: 27 Millionen Euro.