Von Thomas Heyen

Tatenberg.
Helge Bernhard Knickmeier (46) aus Allermöhe entwickelte einen speziellen Blumentopf, der es Zimmerpflanzen ermöglicht, über ihr Wurzelwerk Raumluft zu entgiften. Seit dem Verkaufsstart im Januar 2014 verkaufte er deutschlandweit mehr als 2100 Topf-Systeme der Marke "PolluSan". Nun wurde das Topf-System verbessert: "Airy" soll ab Dezember verkauft werden - weltweit.

10 000 "Airy"-Töpfe lassen Knickmeier und seine Mitgesellschafter der Airy Greentech GmbH vorerst fertigen. "Mehr als 6700 Einheiten wurden bereits vorbestellt, etwa von Krankenkassen, Hotelketten und Seniorenheimen", sagt der Tüftler mit Geschäftsräumen am Tatenberger Deich 181.

Die fünf stählernen Werkzeugformen zur "Airy"-Produktion kosten das Unternehmen 300 000 Euro. Knickmeier: "Die schaffen allerdings auch fünf Millionen Töpfe." Die neuen Kunststofftöpfe bestehen aus fünf Elementen, sind größer, stabiler und schicker designt als die "PolluSan"-Töpfe. Preis: ab 59 Euro (ohne Pflanze).

Giftstoffe wie Toluol, Formaldehyd oder Benzol sind etwa in Farben, Bodenbelägen, Kleidung, Polstermöbeln oder Tabakrauch enthalten. Die Schadstoffe dünsten aus. Herkömmliche Zimmerpflanzen wie Birkenfeigen und Drachenbäume nehmen die Schadstoffe auf - größtenteils über ihr Wurzelwerk. Dort kommt die Raumluft bei gewöhnlichen Blumentöpfen allerdings schlecht ran. Die fünf Kunststoffelemente des "Airy"-Topfes erzeugen einen "Kamin-Effekt": Die Raumluft wird auf der unteren Seite in den Topf gezogen und strömt - nach der natürlichen Filterung - nach oben wieder hinaus. Knickmeier: "Eine spezielle Erdmischung speichert die Schadstoffe, bereitet sie durch Mikroorganismen auf und stellt sie der Pflanze zur Verfügung. Sie wandelt dann die Gift- und Nährstoffe um."

Für die internationale Vermarktung hat der Tüftler neue Geschäftspartner ins Boot geholt. Der aus Glinde stammende Per-Arne Böttcher ist PR-Profi und Mitgründer des Business Club Hamburg, Kai Pohlmann aus Hamburg ist als Geldgeber dabei.

Der Allermöher und seine (früheren) Geschäftspartner haben ihre Produkte europaweit und - soweit möglich - weltweit patentieren, die Namen und das Design schützen lassen. "In den vergangenen zehn Jahren, seit der Idee zu dieser Art der Raumluft-Entgiftung, haben wir in die Patente mehr als eine Million Euro investiert", sagt Knickmeier, der erfolgreich auch ein Garten-Bewässerungssystem vertreibt und in den 90er-Jahren Geld mit dem Handel von Aktien verdiente.

Neben dem neuen Spezialblumentopf will Knickmeier auch Raumluftmessgeräte auf den Markt bringen, die von jedermann per Smartphone über WLAN und eine Basisstation bedient werden können. "Die Kunden sollen schließlich sehen können, dass die Raumluft entgiftet wird", sagt der 46-Jährige. Mit den Messgeräten soll der Schadstoffgehalt etwa von Benzol und Formaldehyd einfach ermittelt werden können.

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