Spadenland
(ten).
Während in den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg die Elektroschrott-Container wieder abgebaut werden, versucht es die Stadtreinigung Hamburg erst einmal mit Warn-Aufklebern.

Im Bezirk stehen seit Oktober vergangenen Jahres acht Sammelcontainer für Elektrokleingeräte, einer davon im Landgebiet bei den Papier- und Glas-Sammelbehältern an der Ochsenwerder Landstraße. Jetzt ist dort weiß auf rotem Grund zu lesen, dass Lithiumbatterien, -akkus und Hochenergiebatterien gefährliche Abfälle sind und nicht in die Container geworfen werden dürfen.

Den Grund liefert die europäische Union und die "24. Änderung zum europäischen Übereinkommen über den Gefahrentransport auf den Straßen". Sie gilt ab 1. Juli und verbietet, dass alte Elektrogeräte, die Lithium-Ionen-Akkus enthalten, in loser Schüttung transportiert werden. Schon bei der Ausschüttung der Container in die Lkw könnten sich Akkus entzünden. So werden elektrische Zahnbürsten und Rasierer zu Gefahrgut - sie dürfen allerdings laut einem weiteren Aufkleber auf dem Sammelcontainer an der Ochsenwerder Landstraße durchaus in dessen Bauch verschwinden. Wieso das? "Man muss natürlich zuvor den Akku herausnehmen", erklärt Reinhard Fiedler, Sprecher der Stadtreinigung. Das dürfte allerdings nicht jedem klar sein und geht auch nicht bei allen Geräten. Die Stadtreinigung verweist auf Alternativen wie das Problemstoffmobil und Recyclinghöfe, die weiterhin derartiges "Gefahrgut" annehmen. Sollte in nächster Zeit zuviel lithiumhaltiger Elektroschrott in den Containern landen, müsse auch bei der Stadtreinigung Hamburg überlegt werden, ob sie stehen bleiben können.

Sie werden gut angenommen. Hamburgweit landeten in ihnen im vergangenen Jahr 58 Tonnen Elektrokleingeräte. In diesem Jahr liegt die Zahl für die Zeit von Januar bis Mai schon bei 78 Tonnen.