Billwerder (ten). Ingrid und Carsten Lüßmann aus Boberg sind große Naturfreunde und wandern gern ein Stück.

Billwerder (ten). Ingrid und Carsten Lüßmann aus Boberg sind große Naturfreunde und wandern gern ein Stück.
Sonntagnachmittag war der Entschluss allerdings sehr spontan, Fernglas und Kamera lagen zu Hause. So bleiben es Bilder in der Erinnerung, als sie kurz vor der Billebrücke "Mittlerer Landweg" eine wahrlich tierische Entdeckung machten.

"Erst dachten wir, da schwimmen Wasserhühner", erzählt der 74-Jährige, der mit seiner Frau aufs Wasser der Bille schaute. Oder sollte es eine Wasserratte sein, die da anfing, das Ufer zu erklimmen? "Am Ende hatte es die respektable Größe einer Hauskatze, allerdings mit einem sehr platten Schwanz", sagt der Senior schmunzelnd. Tatsächlich krabbelte da ein Biber gemächlich aus der Bille. Damit nicht genug: Zwei weitere Biber gesellten sich hinzu. "Die hatten uns zwar gesehen, taten sich aber in aller Ruhe an Gras und Pflanzen gütlich", sagt der Naturfreund erfreut.

Die bis zu 1,30 Meter langen und 35 Kilogramm schweren Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv und so nur selten zu beobachten. Sie galten in Deutschland lange als ausgestorben. 2010 wurde die erste Hamburger Biberburg entdeckt. Im vergangenen Jahr wurden Biberreviere im Landgebiet unter anderem im Kiebitzbrack, in Borghorst, dem Stichgraben Neuengamme und bei der Regattastrecke ausgemacht.