Bergedorf (he). “Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung, Verstoß gegen das Verbot der Sonntagsarbeit“ - die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di erhebt schwere Vorwürfe gegen die Post AG.

Bergedorf (he). "Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung, Verstoß gegen das Verbot der Sonntagsarbeit" - die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di erhebt schwere Vorwürfe gegen die Post AG.
Tatsächlich haben Arbeitsschützer in Nordrhein-Westfalen auf Weisung des zuständigen Ministers gestern Ermittlungen aufgenommen wegen ungenehmigter Sonntagsarbeit.

Dass die Post 11 000 "Freiwillige" mit je 100 Euro zusätzlich für den Sonntagseinsatz geködert hat, sorgt bei Ver.di für neue Verstimmung. "Wir haben die Aufsichtsbehörden in Hamburg und Schleswig-Holstein informiert", sagt Lars-Uwe Rieck, Fachbereichsleiter Postdienste für den Norden. Die ungenehmigte Sonntagsarbeit per einstweiliger Verfügung zu stoppen, sei dagegen keine Option gewesen. Rieck: "Die Post beschäftigt ein Heer von Juristen. Wenn das Arbeitsgericht die notwendige Eilbedürftigkeit nicht anerkennt, die Verfügung nicht erlässt, behauptet die Post wieder, sie habe vor Gericht gesiegt."

Ver.di setzt auf einen langen Atem. "Wir wehren uns dagegen, dass die Post mit drei Milliarden Gewinn den Mitarbeitern in die Tasche greifen will", sagt Rieck. Der Streik gegen die Ausgliederung der Paketzusteller wird jetzt in den neuen Bundesländern ausgeweitet. "Im Norden beziehen wir die Verbundzustellung ein." Zu Deutsch: Wer bislang das Glück hatte, auf dem flachen Land von Zustellern bedient zu werden, die Briefe und Pakete ausliefern, erlebt den Streik jetzt hautnah.