Ochsenwerder
(ld).
Sie sind klein, meist mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen und können doch einen großen Schaden anrichten: Läuse, Spinnmilben, Weiße Fliegen oder Trauermücken fallen über den Bestand von Blumen und Gemüse her, hinterlassen helle Saugstellen bis hin zu Krankheitserregern. Nicht nur Hobbygärtner, auch die Profis der Gärtnerei Sannmann sind vor den Schädlingen nicht gefeit. Allerdings kennen sie auch eine Lösung. Die chemische Keule bleibt dabei aber ganz und gar in der Tasche. "Pflanzenschutzmittel, die auf das Töten von Insekten abzielen, können für den Menschen auch nicht gut sein", ist Markus Walkusch-Eylandt, Produktionsleiter der Gärtnerei Sannmann, überzeugt.

"Schädlinge sind meist Folge eines Ungleichgewichts", sagt der Biogärtnermeister. Beispielsweise unregelmäßige Wasserzufuhr, mal zu viel, mal zu wenig oder Überdüngung, sodass Schädlinge das überschüssige Eiweiß aufsaugen.

Um wieder ein Gleichgewicht herzustellen, setzt Markus Walkusch-Eylandt auf natürliche Gegenspieler: Den Larven von Marienkäfern oder Florfliegen schmecken Läuse besonders gut. Auch die räuberische Gallmücke kann gezielt als Blattlausgegenspieler eingesetzt werden, die Larven alias kleine, rote Würmchen sondern mit ihrem Rüssel ein für die Laus tödliches Gift ab. Auch Raubmilben, Schlupfwespen oder Bakterien können gezielt zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Entsprechende Nützlinge können bei darauf spezialisierten Firmen, wie Re-Natur oder Sautter & Stepper, angefordert werden.

Das Aussetzen der Insekten eignet sich allerdings nur im Gewächshaus. Im Freilandanbau setzt die Demeter-Gärtnerei Sannmann auf Blühstreifen in unmittelbarer Nähe zum Feld. In Blüten und Wildkräutern können sich Nützlinge auf natürliche Weise ansiedeln.

Auch eine Brühe aus Brennnesseln, Rainfarn oder Goldruten kann Abhilfe schaffen: "Ihre Substanzen stärken die Pflanzen,und der Geruch vertreibt Schädlinge", sagt Markus Walkusch-Eylandt. Beim Versprühen aber darauf achten, dass die Konzentration der Brühe nicht zu hoch ist. Wenn auch das nicht mehr hilft, würde Markus Walkusch-Eylandt höchstens noch zu grüner Seife greifen. Einfach eine handelsübliche flüssige grüne Seife mit Wasser verdünnen und auf die Blätter spritzen. Die Seife verstopft die Atemwege der Schädlinge und sie ersticken. Da die Seife nicht ewig haften bleibt, sollte mehrfach gesprüht werden. "Totale Schädlingsfreiheit gibt es aber nicht. Auch das ist ganz natürlich", sagt Markus Walkusch-Eylandt.