Von Lena Diekmann

Kirchwerder.
Noch schlummern viele kleine Hexen, Räuber und Detektive auf den Seiten Hunderter Bücher in den frisch geputzten Regalen der Bücherei. Doch jetzt sind sie bereit, aufgeweckt zu werden: Mit einem bunten Schulfest wurde am gestrigen Freitag die neue Bücherei der Grundschule Kirchwerder feierlich eröffnet. Mehr als 650 Bücher und CDs können von den Grundschülern von nun an ausgeliehen, gelesen oder gehört werden.

Darauf haben die 93 Mädchen und Jungen schon sehnsüchtig gewartet. "Sie haben ganz neugierig gefragt, wann es endlich wieder losgeht", sagt Kim Denz. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Judith Willich hat die Lehrerin seit Januar intensiv daran gearbeitet, die Bücherei aufzubauen.

Bisher hatte es eine Kooperation mit der Bergedorfer Bücherhalle gegeben. Als die auslief, wollte man nicht auf das Angebot verzichten. "Lesen verbessert nicht nur die Rechtschreibung und den Ausdruck, es eröffnet den Kindern auch neue Welten", sagt Judith Willich.

Den Medienbestand der Bücherei hat die kleine Schule aus eigenen Mitteln und Spenden aufgebaut. Als im vergangenen Jahr das Musical "Der kleine Tag" mit großem Erfolg aufgeführt wurde, kamen 800 Euro Spenden zusammen. "Das war unser Startkapital", sagt Schulleiterin Uta Knüppel. Ein Großteil der Bücher und CDs wurde aber von den Eltern gespendet. Die blaue Kiste, in der Bücherspenden gesammelt werden, steht noch immer in der Bücherei bereit. "Wir wollen den Bestand noch vergrößern und stets weiterentwickeln", sagt Kim Denz.

Ab Montag können die Kinder Bücher ausleihen - neuerdings sogar an zwei Nachmittagen in der Woche. Das ist nur machbar, weil das zehnköpfige Kollegium von vier engagierten Müttern unterstützt wird. "Wir sind ein kleines Team, aber hier packen alle mit an", sagt Schulleiterin Uta Knüppel.

So sollen in den kommenden Monaten viele "Zentimeter" erlesen werden. Denn bei dem Projekt "Büchertürme", an dem die Schule von nun an teilnimmt, geht jedes gelesene Buch als ein Zentimeter in eine Wertung mit ein. Und was würde in Kirchwerder näherliegen, als der Kirchturm von St. Severini. 16 Meter sind es bis zur Spitze: "Also sind es 1600 Bücher, die wir zu lesen haben", sagt Kim Denz.

Infos zum Projekt unter
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