Von Thomas Heyen

Bergedorf.
Die Zahl der Mitglieder in den Einsatzabteilungen der sieben Freiwilligen Feuerwehren in den Vierlanden weiterhin stabil zu halten, sieht Bereichsführer Karsten Dabelstein (49) als größte Herausforderung der nächsten Jahre. Denn die Zahl der Einsätze steigt, lag 2014 erstmals im vierstelligen Bereich (1002 Einsätze). Immer häufiger werden die Wehren aus dem Landgebiet auch zur Verstärkung in die Innenstadt gerufen, um etwa in Tonndorf oder Berne Schäden nach Starkregen und Sturm zu beseitigen.

Die Zahl der Einsätze wegen Feuers ist auf 55 gestiegen. Grund für den Anstieg ist unter anderem die Senatsvorgabe, dass seit dem zweiten Halbjahr 2014 bei Wohnungsbränden immer zwei Löschfahrzeuge mit insgesamt 16 Einsatzkräften innerhalb von acht Minuten vor Ort sein müssen. "Bisher rückte eine Wehr mit einem Löschfahrzeug aus, wurde dann von der Bergedorfer Berufsfeuerwehr verstärkt", sagt Dabelstein und fügt hinzu: "Aber in acht Minuten können die Bergedorfer nicht bei jedem Feuer im Landgebiet sein. Deshalb sind die freiwilligen Wehren nun noch mehr gefordert."

Im vergangenen Jahr rückten die Vierländer Wehren auch zu 872 Rettungseinsätzen und 75 Technischen Hilfeleistungen aus. Die FF Kirchwerder-Süd mit dem größten Einsatzgebiet hatte mit 251 Einsätzen mit Abstand am meisten zu tun. In 2013 rückte sie 231-mal aus. An zweiter Position befindet sich die FF Curslack mit 211 Einsätzen (2013: 178), gefolgt von der FF Kirchwerder-Nord (152/147).

Erleichtert ist der Bereichsführer darüber, dass in der Zentralen Erstaufnahme Auf dem Sülzbrack "nun die rettungsdienstliche Erstversorgung gewährleistet ist". In den ersten Wochen, nachdem dort die Flüchtlinge eingezogen waren, wurde so oft die FF Kirchwerder-Süd alarmiert, dass sie an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit stieß.

In den Einsatzabteilungen engagieren sich 223 Männer und - in fünf der sieben Wehren - zehn Frauen. Alle Wehren seien mit mindestens 30 Mitgliedern gut aufgestellt, betont Dabelstein. Doch ob dies auch in vier, fünf Jahren noch der Fall ist, vermag er nicht zu sagen - "zumal immer mehr Menschen in die Vier- und Marschlande ziehen, es also immer mehr zu tun gibt". Dabelstein: "Deswegen müssen wir uns permanent um Nachwuchs kümmern. Wir suchen ständig Menschen, die Spaß daran haben, anderen zu helfen und denen die Gemeinschaft am Herzen liegt."

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